Das Haymatministerium
Haben Polizeigewalt und Rassismus System?
Eine Kooperation mit der Initiative 2. Mai Mannheim
Vier Jahre ist es her seit der Tötung von George Floyd durch Polizei in den USA. Viele weitere Fälle sind seitdem auch durch die deutschen Medien bekannt geworden – so auch die von Ante P. am 02. Mai 2022 und jüngst, am 23. Dezember 2023, von Ertekin Ö., die beide in psychischen Ausnahmezuständen während Polizeieinsätzen in Mannheim getötet wurden. Die Bewegung Black Lives Matter, die Initiative 2. Mai Mannheim, die Initiative Oury Jalloh und viele weitere setzen sich für eine lückenlose Aufklärung ein, um zu prüfen, ob den Fällen nicht struktureller Rassismus bzw. Racial Profiling zugrunde liegt.
Kurz vor dem zweiten Jahrestag des 2. Mai erinnert die Soziologin und Moderatorin Prof. Dr. Onur Suzan Nobrega an die Opfer der Polizeigewalt der letzten Jahre. Im Gespräch mit Engin Sanli, dem Rechtsanwalt der Angehörigen von Ante P., Dr. Sevda Can Arslan aktiv bei der Initiative 2. Mai Mannheim und Medienwissenschaftlerin an der Universität Paderborn sowie Laila Abdul-Rahman vom Forschungsprojekt »Körperverletzung im Amt durch Polizeibeamt*innen« (KviAPol) der Goethe-Universität Frankfurt am Main werden die in diesem Zusammenhang wiederkehrenden Fragen diskutiert: Wer waren die Opfer und was war ihre Geschichte? Wie kann es zu derartigen Eskalationen von Polizeieinsätzen kommen? Was geht solchen Situationen voraus und wie können sie effektiv verhindert werden?
Kurz vor dem zweiten Jahrestag des 2. Mai erinnert die Soziologin und Moderatorin Prof. Dr. Onur Suzan Nobrega an die Opfer der Polizeigewalt der letzten Jahre. Im Gespräch mit Engin Sanli, dem Rechtsanwalt der Angehörigen von Ante P., Dr. Sevda Can Arslan aktiv bei der Initiative 2. Mai Mannheim und Medienwissenschaftlerin an der Universität Paderborn sowie Laila Abdul-Rahman vom Forschungsprojekt »Körperverletzung im Amt durch Polizeibeamt*innen« (KviAPol) der Goethe-Universität Frankfurt am Main werden die in diesem Zusammenhang wiederkehrenden Fragen diskutiert: Wer waren die Opfer und was war ihre Geschichte? Wie kann es zu derartigen Eskalationen von Polizeieinsätzen kommen? Was geht solchen Situationen voraus und wie können sie effektiv verhindert werden?
Mit
Laila Abdul-Rahman ist Kriminologin und arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Goethe-Universität Frankfurt a.M. Ihre Schwerpunkte liegen in der empirischen Polizeiforschung und Rassismusforschung. Ab 2018 war sie am Projekt »KviAPol« zu übermäßiger Gewalt durch Polizeibeamt*innen in Deutschland beteiligt. Im Mai 2023 erschien dazu das Buch »Gewalt im Amt« gemeinsam mit Hannah Espín Grau, Luise Klaus und Tobias Singelnstein im Campus Verlag (Open Access). Aktuell promoviert sie zum Thema Legitimitätswahrnehmung polizeilicher Gewalt aus Betroffenenperspektive (gefördert von der Hans-Böckler-Stiftung).
Dr. Sevda Can Arslan ist aktiv in der Initiative 2. Mai Mannheim. Sie arbeitet als Medien- und Kommunikationswissenschaftlerin mit einem Schwerpunkt auf Gemeinwohlorientierung und dem Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft. In diesem Rahmen hat sie u. a. mit Studierenden die Berichterstattung des Mannheimer Morgen über Ante P. wissenschaftlich analysiert.
Dagmar Kohler engagiert sich in der Initiative 2. Mai. Sie ist in der Arbeitstherapeutischen Werkstätte Mannheim (ATW) beschäftigt, mit einer Schwerbehinderung von 100% und Erwerbsunfähigkeit. In der ATW wurde Dagmar Kohler zu einer guten Bekannten von Ante P., Ante P. war auch ihr Vorbild im Werkstattrat. Seit sie zur Vorsitzenden des Werkstattrats Pfingstweidstraße gewählt wurde, vertritt sie die Interessen ihrer Kolleg*innen in der ATW, ab 2017 auch auf Kreisebene.
Antonia Paponja ist Diplom-Sozialpädagogin und die Schwester von Ante, der am 2.Mai 2022 in Folge eines Polizeieinsatzes verstorben ist. Seitdem kämpft sie dafür, dass die Landesregierung und Polizei Verantwortung für das Geschehene, den tödlichen Polizeieinsatz, übernehmen. Nach dem Gerichtsurteil wird nun geprüft, ob die Möglichkeit einer Revision besteht. Antonia sagt: »Nur mit angemessenen Konsequenzen erfolgt eine wichtige Signalwirkung an andere Polizeibeamte, dass unverhältnismäßige Polizeigewalt Folgen hat«.
Engin Sanli ist ein Rechtsanwalt, der seit 2016 in Stuttgart tätig ist. Seine Kanzlei fokussiert sich auf verschiedene Rechtsgebiete, darunter Asyl- und Ausländerrecht, Familienrecht, Strafrecht, Immobilienrecht, Mietrecht und Arbeitsrecht. Sanli hat sein Jurastudium an der Universität Augsburg absolviert und sein Referendariat am Landgericht Stuttgart abgeschlossen. Er ist bekannt für seine Expertise im Ausländer- und Asylrecht sowie im Bereich der Nebenklage in Strafverfahren, wo er bereits zahlreiche bedeutende Fälle erfolgreich begleitet hat. Sanli legt großen Wert auf die Beziehung zu seinen Mandanten, mit dem Ziel, eine vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen und die besten Ergebnisse für seine Mandanten zu erzielen. Er spricht Deutsch, Französisch, Türkisch, Englisch und kann sowohl im deutschen als auch im türkischen Recht beraten. Zuletzt hat er Ante P. Schwester in Mannheim vertreten. Ante P. war leider im Zuge eines Polizeieinsatzes verstorben. Sanli setzt sich immer wieder für die Rechte dieser Menschen ein.
Moderation:
Prof. Dr. Onur Suzan Nobrega ist Professorin für Migration, Transkulturalität und Internationalisierung im Fachbereich Soziale Arbeit der Hochschule Darmstadt. Zwischen 2016 und 2023 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Soziologie Schwerpunkt Kultur und Migration sowie Frauen- und Geschlechterforschung an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Sie promovierte 2015 in Media and Cultural Studies am Goldsmiths, University of London mit einer Arbeit zum postmigrantischen Theater in Berlin und war Promotionsstipendiatin der ZEIT-Stiftung Hamburg. Seit 2008 ist Onur Suzan Nobrega international in der Lehre und Forschung tätig und arbeitet transdisziplinär zu den Themen Rassismus, Kolonialismus und Intersektionalität. Prof. Dr. Nobrega ist Mitglied im Rat für Migration, war 2023 Jurymitglied mit der Expertise Theater für die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und ist seit 2021 im Vorstand der Fachgesellschaft Dekolonial. Zudem arbeitet sie als Kuratorin und Moderatorin mit Kunst- und Kulturinstitutionen wie u.a. dem Künstler*innenhaus Mousonturm Frankfurt, der Kunsthalle Mannheim, dem Ballhaus Naunynstraße in Berlin und Nationaltheater Mannheim. 2021 erschien der von ihr gemeinsam mit Jonas Zipf und Matthias Quent herausgegebene Sammelband »Rassismus.Macht.Vergessen. Von München über den NSU bis Hanau. Symbolische und materielle Kämpfe entlang rechten Terrors« beim transcript Verlag.
Laila Abdul-Rahman ist Kriminologin und arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Goethe-Universität Frankfurt a.M. Ihre Schwerpunkte liegen in der empirischen Polizeiforschung und Rassismusforschung. Ab 2018 war sie am Projekt »KviAPol« zu übermäßiger Gewalt durch Polizeibeamt*innen in Deutschland beteiligt. Im Mai 2023 erschien dazu das Buch »Gewalt im Amt« gemeinsam mit Hannah Espín Grau, Luise Klaus und Tobias Singelnstein im Campus Verlag (Open Access). Aktuell promoviert sie zum Thema Legitimitätswahrnehmung polizeilicher Gewalt aus Betroffenenperspektive (gefördert von der Hans-Böckler-Stiftung).
Dr. Sevda Can Arslan ist aktiv in der Initiative 2. Mai Mannheim. Sie arbeitet als Medien- und Kommunikationswissenschaftlerin mit einem Schwerpunkt auf Gemeinwohlorientierung und dem Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft. In diesem Rahmen hat sie u. a. mit Studierenden die Berichterstattung des Mannheimer Morgen über Ante P. wissenschaftlich analysiert.
Dagmar Kohler engagiert sich in der Initiative 2. Mai. Sie ist in der Arbeitstherapeutischen Werkstätte Mannheim (ATW) beschäftigt, mit einer Schwerbehinderung von 100% und Erwerbsunfähigkeit. In der ATW wurde Dagmar Kohler zu einer guten Bekannten von Ante P., Ante P. war auch ihr Vorbild im Werkstattrat. Seit sie zur Vorsitzenden des Werkstattrats Pfingstweidstraße gewählt wurde, vertritt sie die Interessen ihrer Kolleg*innen in der ATW, ab 2017 auch auf Kreisebene.
Antonia Paponja ist Diplom-Sozialpädagogin und die Schwester von Ante, der am 2.Mai 2022 in Folge eines Polizeieinsatzes verstorben ist. Seitdem kämpft sie dafür, dass die Landesregierung und Polizei Verantwortung für das Geschehene, den tödlichen Polizeieinsatz, übernehmen. Nach dem Gerichtsurteil wird nun geprüft, ob die Möglichkeit einer Revision besteht. Antonia sagt: »Nur mit angemessenen Konsequenzen erfolgt eine wichtige Signalwirkung an andere Polizeibeamte, dass unverhältnismäßige Polizeigewalt Folgen hat«.
Engin Sanli ist ein Rechtsanwalt, der seit 2016 in Stuttgart tätig ist. Seine Kanzlei fokussiert sich auf verschiedene Rechtsgebiete, darunter Asyl- und Ausländerrecht, Familienrecht, Strafrecht, Immobilienrecht, Mietrecht und Arbeitsrecht. Sanli hat sein Jurastudium an der Universität Augsburg absolviert und sein Referendariat am Landgericht Stuttgart abgeschlossen. Er ist bekannt für seine Expertise im Ausländer- und Asylrecht sowie im Bereich der Nebenklage in Strafverfahren, wo er bereits zahlreiche bedeutende Fälle erfolgreich begleitet hat. Sanli legt großen Wert auf die Beziehung zu seinen Mandanten, mit dem Ziel, eine vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen und die besten Ergebnisse für seine Mandanten zu erzielen. Er spricht Deutsch, Französisch, Türkisch, Englisch und kann sowohl im deutschen als auch im türkischen Recht beraten. Zuletzt hat er Ante P. Schwester in Mannheim vertreten. Ante P. war leider im Zuge eines Polizeieinsatzes verstorben. Sanli setzt sich immer wieder für die Rechte dieser Menschen ein.
Moderation:
Prof. Dr. Onur Suzan Nobrega ist Professorin für Migration, Transkulturalität und Internationalisierung im Fachbereich Soziale Arbeit der Hochschule Darmstadt. Zwischen 2016 und 2023 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Soziologie Schwerpunkt Kultur und Migration sowie Frauen- und Geschlechterforschung an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Sie promovierte 2015 in Media and Cultural Studies am Goldsmiths, University of London mit einer Arbeit zum postmigrantischen Theater in Berlin und war Promotionsstipendiatin der ZEIT-Stiftung Hamburg. Seit 2008 ist Onur Suzan Nobrega international in der Lehre und Forschung tätig und arbeitet transdisziplinär zu den Themen Rassismus, Kolonialismus und Intersektionalität. Prof. Dr. Nobrega ist Mitglied im Rat für Migration, war 2023 Jurymitglied mit der Expertise Theater für die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und ist seit 2021 im Vorstand der Fachgesellschaft Dekolonial. Zudem arbeitet sie als Kuratorin und Moderatorin mit Kunst- und Kulturinstitutionen wie u.a. dem Künstler*innenhaus Mousonturm Frankfurt, der Kunsthalle Mannheim, dem Ballhaus Naunynstraße in Berlin und Nationaltheater Mannheim. 2021 erschien der von ihr gemeinsam mit Jonas Zipf und Matthias Quent herausgegebene Sammelband »Rassismus.Macht.Vergessen. Von München über den NSU bis Hanau. Symbolische und materielle Kämpfe entlang rechten Terrors« beim transcript Verlag.
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