Das Haymatministerium

»Alles nur Einzelfälle? – Das System hinter der Polizeigewalt« | Lesung und Gespräch mit Mohamed Amjahid

In den letzten Jahren wird durch die Medien gehäuft über Fälle berichtet, in denen Menschen, oft rassifiziert und/oder in psychischen Ausnahmezuständen, während Polizeieinsätzen verletzt werden oder ums Leben kommen. Auch in Mannheim gab es Fälle dieser Art. Oft werden diese Fälle als Einzelfälle betrachtet. Vor allem Initiativen, Betroffene und Aktivist*innen fordern jedoch eine lückenlose Aufklärung und systemische Betrachtung der Polizeistrukturen.
Mohamed Amjahids Buch setzt sich genau damit auseinander, in dem er die Strukturen und Mechanismen untersucht, die hinter Polizeigewalt stehen. Die Analyse geht von Racial Profiling über Machtmissbrauch, über rechtsextreme Netzwerke hin zu tödlicher Polizeigewalt. Dabei macht er deutlich, wie tief diese Probleme in der Sicherheitsarchitektur Deutschlands verankert sind; er legt u. a. die historischen Kontinuitäten zum Nationalsozialismus offen und geht auf toxische Männlichkeit und Sexismus in der Polizei sowie das Phänomen der »Cop Culture« ein.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Initiative 2. Mai und dem Migrationsbeirat der Stadt Mannheim statt.

Mit:
Mohamed Amjahid, 1988 in Frankfurt a. M. geboren, ist freier Journalist und Buchautor. Er schreibt unter anderem für das ZEITmagazin, den Spiegel und den WDR. Amjahid wurde mit dem Alexander-Rhomberg-Preis, dem Stern-Preis und dem deutschen Hörbuchpreis ausgezeichnet. Für seine Bücher »Unter Weißen« und »Der weiße Fleck« hat Amjahid viel Aufmerksamkeit bekommen. Er lebt in Berlin.

Dr. Sevda Can Arslan ist Medien- und Kommunikationswissenschaftlerin und Moderatorin. Sie ist lehrt und forscht aus machtkritischer Perspektive u. a. zum Thema Polizeigewalt und Medien an der Universität Paderborn und ist aktiv in der Initiative 2. Mai.

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