ZOULFIA CHONIIAZOVA

Es ist eher ungewöhnlich für eine Tänzerkarriere, aber Zoulfia, die in Kuljab/Tadschikistan geboren wurde, lebt und arbeitet seit 1999 in Mannheim. Sie erzählt lebhaft, dass sie selbst nie gedacht hätte, nach ihrer Zeit in der Weltstadt Moskau so lange in einer so vergleichsweise kleinen Stadt zu leben. Es war eine riesige Veränderung für sie und die ersten drei Monate seien regelrecht ein Kampf gewesen. Die Energie Moskaus fehlte ihr, aber Mannheim bietet Lebensqualität und eine besondere Gelegenheit, sich hier kontinuierlich künstlerisch entwickeln zu dürfen. Philippe Talard engagierte sie damals als Tänzerin und seit 2005 war sie für Kevin O’Day auch als Ballettmeisterin tätig. Für Stephan Thoss, der 2016 Tanzintendant wurde, ist sie ebenfalls als Ballettmeisterin und Choreografische Assistentin tätig. Zoulfia hat auch Freude am Choreografieren und wird im Rahmen der Choreografischen Werkstatt, die am 21. Oktober im Tanzhaus Premiere feiert, wieder eine neue Kurzchoreografie vorstellen. Sie erarbeitet eine Triosequenz mit dem Titel „Trio Pathetique“ zu klassischer Musik von Mikhail Glinka. Es wird um das Konfliktpotential starker Persönlichkeiten gehen, aber trotzdem lustig, fügt sie schmunzelnd hinzu. Mannheim überrascht sie immer wieder und ihr Lieblingsort sei das beste Beispiel. Das Atelier des Malers Dietmar Brixy, gelegen in einem ehemaligen Pumpwerk, ist eine versteckte künstlerische Oase im Industrieviertel Neckarau. Eines Tages fand sie eine handgeschriebene Einladung zu einer Ausstellung in ihrem Briefkasten und entdeckte in ihrer Nachbarschaft einen Ort, der ihr bis dato völlig unbekannt war. Dort gibt es nicht nur einen wunderschönen Garten, sondern tolle Ausstellungen zu entdecken (www.brixy.de).