Zwischen den Theater- und Kulturszenen Mannheims gab es von jeher zahlreiche persönliche Verbindungen. Familiengründungen innerhalb des Nationaltheaters hatten Tradition, auch wenn die Öffentlichkeit nicht immer davon erfahren sollte. Selbst wenn der Nachwuchs ebenfalls zu künstlerischen Ehren gelangte, war es nicht immer gewollt, seine prominente Herkunft, z.B. über den gleichen Namen offenzulegen. Als Nicole Heesters vor einigen Jahren als Gast ans Schauspiel des Nationaltheaters kam, war sie längst eine erfolgreiche Schauspielerin, die keinesfalls automatisch mit ihrem berühmten Vater Johannes Heesters in Verbindung gebracht wurde. Jedoch hat man auch nicht im Bewusstsein, dass sie die Tochter der flämischen Schauspielerin und Operettensängerin Louisa Ghijs war. Nach außen hin ist es im Rampenlicht bis heute mehr oder weniger salonfähig, nicht als Mutter in Erscheinung zu treten. Ein bekanntes Mannheimer Beispiel ist die lyrische Sopranistin Anneliese Rothenberger (1919 – 2010), die wie zahlreiche andere weibliche Stars kinderlos blieb.
Anders bei einem anderen großen Medienstar: Caterina Valente. Sie wurde 1931 zwar nicht in Mannheim geboren, verlegte aber zeitweilig ihren Lebensmittelpunkt dorthin. Caterina entstammt einer Artisten- und Künstlerfamilie. Ihre Mutter Maria wuchs in Russland auf. Sie spielte 33 Instrumente, sprach zahlreiche Sprachen fließend und wurde als fesselnde Alleinunterhalterin sehr bekannt. Von ihren vier Kindern erlangten neben der ebenfalls enorm vielseitig begabten Caterina auch ihr Bruder Silvio Francesco internationale Berühmtheit. Caterina trat zunächst im Rahmen der Familie auf, bis sie 1952 heiratete und sich eine Solokarriere aufbaute. Dabei unterstützte sie in erster Ehe der Jongleur und Schlagzeuger Erich Scholz. Er war unter dem Künstlernamen Eric van Aro in der Mannheimer Agentur von Lorenz K. W. Reich unter Vertrag. Lorenz K. W. Reich (1918 – 2008) war Inhaber einer Künstler- und Konzertagentur in O 7 und zeitweise Vorsitzender des FDP-Kreisverbandes Mannheim. Über Eric van Aro wurde er auf das Talent von Caterina Valente aufmerksam und verschaffte ihr ein erstes Engagement als Sängerin. Grund genug für das junge Ehepaar, von 1953 bis 1957 Wohnung in der Rathenaustr. 6 in Nähe des neuen Nationaltheaters zu nehmen. Ihr gemeinsamer Sohn Eric van Aro jr. wurde am 8. August 1958 in Mannheim geboren. Der große Erfolg Caterinas ermöglichte den Umzug in eine legendäre Villa in Oberflockenbach, wo die Familie bis 1959 lebte. Allzu weit hatte es Caterina Valente also nicht, als sie mit ihrem Bruder zu den Eröffnungsfeierlichkeiten für das Nationaltheater 1957 als Stargast eingeladen wurde.
Auf unserem Kachelbild hält Silvio Francesco im Wirtschaftswunder-Lifestyle sowohl einen Drink als auch eine brennende Zigarette in der Hand. Bei Caterina sieht dies gemäß dem damaligen Rollenbild anders aus. Der sich etwas vorwitzig ins Bild drängende junge Mann mit Tolle ist aber weder der Sohn noch der Ehemann Caterinas. Eric van Aro jr. wurde später Sänger und Manager im Showbusiness.
Eine Möglichkeit, sich als künstlerische Persönlichkeit unabhängig von den Leistungen der Eltern zu profilieren, ist der Wechsel des beruflichen Schwerpunktes in andere Genres, wie Rundfunk, Film und Fernsehen. Dies tat beispielsweise auch Uwe Ochsenknecht. Sein Vater arbeitete als Sänger im Chor des Nationaltheaters. Tochter Beate führte lange Jahre eine Kneipe in Mannheim, in der sich auch Mitglieder und Freunde des Nationaltheaters gerne einfanden.
Vor dem 2. Weltkrieg war die Möglichkeit für Theater-Schauspieler*innen, sich über das Theater hinaus im Hörspiel- und Unterhaltungsbereich auszuprobieren, aus mehreren Gründen weniger gegeben. Professionell an einem der Karriere förderlichen Theater zu spielen, galt als das zunächst Erstrebenswerte! So fand Ida Ehre (1900 – 1989) den Weg nach Mannheim. Sie wurde Ensemblemitglied, wie es die Jubiläums-Festschrift von 1929 durch ein Künstlerfoto ausweist.
Anders bei einem anderen großen Medienstar: Caterina Valente. Sie wurde 1931 zwar nicht in Mannheim geboren, verlegte aber zeitweilig ihren Lebensmittelpunkt dorthin. Caterina entstammt einer Artisten- und Künstlerfamilie. Ihre Mutter Maria wuchs in Russland auf. Sie spielte 33 Instrumente, sprach zahlreiche Sprachen fließend und wurde als fesselnde Alleinunterhalterin sehr bekannt. Von ihren vier Kindern erlangten neben der ebenfalls enorm vielseitig begabten Caterina auch ihr Bruder Silvio Francesco internationale Berühmtheit. Caterina trat zunächst im Rahmen der Familie auf, bis sie 1952 heiratete und sich eine Solokarriere aufbaute. Dabei unterstützte sie in erster Ehe der Jongleur und Schlagzeuger Erich Scholz. Er war unter dem Künstlernamen Eric van Aro in der Mannheimer Agentur von Lorenz K. W. Reich unter Vertrag. Lorenz K. W. Reich (1918 – 2008) war Inhaber einer Künstler- und Konzertagentur in O 7 und zeitweise Vorsitzender des FDP-Kreisverbandes Mannheim. Über Eric van Aro wurde er auf das Talent von Caterina Valente aufmerksam und verschaffte ihr ein erstes Engagement als Sängerin. Grund genug für das junge Ehepaar, von 1953 bis 1957 Wohnung in der Rathenaustr. 6 in Nähe des neuen Nationaltheaters zu nehmen. Ihr gemeinsamer Sohn Eric van Aro jr. wurde am 8. August 1958 in Mannheim geboren. Der große Erfolg Caterinas ermöglichte den Umzug in eine legendäre Villa in Oberflockenbach, wo die Familie bis 1959 lebte. Allzu weit hatte es Caterina Valente also nicht, als sie mit ihrem Bruder zu den Eröffnungsfeierlichkeiten für das Nationaltheater 1957 als Stargast eingeladen wurde.
Auf unserem Kachelbild hält Silvio Francesco im Wirtschaftswunder-Lifestyle sowohl einen Drink als auch eine brennende Zigarette in der Hand. Bei Caterina sieht dies gemäß dem damaligen Rollenbild anders aus. Der sich etwas vorwitzig ins Bild drängende junge Mann mit Tolle ist aber weder der Sohn noch der Ehemann Caterinas. Eric van Aro jr. wurde später Sänger und Manager im Showbusiness.
Eine Möglichkeit, sich als künstlerische Persönlichkeit unabhängig von den Leistungen der Eltern zu profilieren, ist der Wechsel des beruflichen Schwerpunktes in andere Genres, wie Rundfunk, Film und Fernsehen. Dies tat beispielsweise auch Uwe Ochsenknecht. Sein Vater arbeitete als Sänger im Chor des Nationaltheaters. Tochter Beate führte lange Jahre eine Kneipe in Mannheim, in der sich auch Mitglieder und Freunde des Nationaltheaters gerne einfanden.
Vor dem 2. Weltkrieg war die Möglichkeit für Theater-Schauspieler*innen, sich über das Theater hinaus im Hörspiel- und Unterhaltungsbereich auszuprobieren, aus mehreren Gründen weniger gegeben. Professionell an einem der Karriere förderlichen Theater zu spielen, galt als das zunächst Erstrebenswerte! So fand Ida Ehre (1900 – 1989) den Weg nach Mannheim. Sie wurde Ensemblemitglied, wie es die Jubiläums-Festschrift von 1929 durch ein Künstlerfoto ausweist.
Die später hochgeehrte Schauspielerin, Regisseurin und Theaterleiterin war von 1927 bis 1931 am Nationaltheater Mannheim engagiert. In Mannheim wurde am 22. Oktober 1927 ihre Tochter Ruth geboren. Ida Ehre ging 1933 an das Berliner Lessing-Theater, wo sie nach der Machtübernahme der Nazis entlassen wurde. Als Schauspielerin erhielt sie Berufsverbot. Zeitweise arbeitete sie daher in der Praxis ihres Ehemanns Dr. Bernhard Heyde. Eine 1938 geplante Emigration nach Chile scheiterte, da das Schiff, auf dem sich das Ehepaar mit der Tochter Ruth befand, wegen des Beginns des 2. Weltkrieges wieder nach Hamburg zurückbeordert wurde. Ida Ehre wurde 1943 von der Gestapo verhaftet und kurze Zeit mit ihrer Tochter im KZ Fuhlsbüttel inhaftiert. Sie überlebte aufgrund der sog. privilegierten Mischehe, an der das Ehepaar festgehalten hatte. Ruth blieb das einzige Kind.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde Ida Ehre 1970 in Mannheim der Schillerpreis verliehen. Ein Auszug aus der Begründung benennt knapp, aber klar ihre Vertreibung während des Nationalsozialismus:
Nach dem 2. Weltkrieg wurde Ida Ehre 1970 in Mannheim der Schillerpreis verliehen. Ein Auszug aus der Begründung benennt knapp, aber klar ihre Vertreibung während des Nationalsozialismus:
Bei der Grundsteinlegung des neuen Nationaltheaters am Goetheplatz 1954 war sie Ehrengast. Auch kehrte sie 1960 gastweise für Tankred Dorsts Gesellschaft im Herbst auf die Bühne nach Mannheim zurück. Später benannte man eine Straße im damals neuen Mannheimer Wohnviertel Im Rott nach ihr.
Ruth, ihre Tochter und spätere verheiratete Mueller-Eisler, findet sich in Mannheim nicht mit ihr auf den vorhandenen Fotodokumenten wieder. Kinder bzw. die Familien von Künstler*innen abzulichten, war wohl in jenen Zeiten eher unüblich. Ruth Mueller-Eisler (1928 – 2006) ergriff nicht den Beruf der Schauspielerin. Als Malerin, Dramaturgin und Übersetzerin, u. a. gemeinsam mit ihrem Mann Rick Mueller, blieb sie mit der Darstellenden Kunst aber eng verbunden. Da Prof. Ida Ehre bis zu ihrem Tod die Hamburger Kammerspiele leitete und als Hamburger Ehrenbürgerin in Hamburg-Ohlsdorf begraben ist, trat Ruth Mueller-Eisler im Gedenken an ihre Mutter vorwiegend in Hamburg in Erscheinung. Aktuell ist die Urenkelin Schoschanna von Bastineller Ansprechpartnerin aus der Familie.
Ruth, ihre Tochter und spätere verheiratete Mueller-Eisler, findet sich in Mannheim nicht mit ihr auf den vorhandenen Fotodokumenten wieder. Kinder bzw. die Familien von Künstler*innen abzulichten, war wohl in jenen Zeiten eher unüblich. Ruth Mueller-Eisler (1928 – 2006) ergriff nicht den Beruf der Schauspielerin. Als Malerin, Dramaturgin und Übersetzerin, u. a. gemeinsam mit ihrem Mann Rick Mueller, blieb sie mit der Darstellenden Kunst aber eng verbunden. Da Prof. Ida Ehre bis zu ihrem Tod die Hamburger Kammerspiele leitete und als Hamburger Ehrenbürgerin in Hamburg-Ohlsdorf begraben ist, trat Ruth Mueller-Eisler im Gedenken an ihre Mutter vorwiegend in Hamburg in Erscheinung. Aktuell ist die Urenkelin Schoschanna von Bastineller Ansprechpartnerin aus der Familie.
Dr. Laura Bettag
Bildnachweise, Literatur und Links:
- Bildnachweis Kachelbild: MARCHIVUM, Bildsammlung, KF014924
- Bildnachweis Fotographie von Ida Ehre, in: Nationaltheater Mannheim (Hg.)(1929). 150 Jahre National-Theater Mannheim. Festausgabe der Mannheimer Zeitung. Fotographie von Foto-Atelier H. Lill Nachf., S. 12. Faksimile. Verfügbar unter https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/mannheim1929
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