Es war Johann Wolfgang von Goethe, der sagte, dass Mannheim »heiter und freundlich« gebaut sei. Damit bezog er sich auf die Gliederung Mannheims in Quadrate. Die Hofoper und das Nationaltheater in B 3 wiesen dadurch auch einen unmittelbaren Bezug zum Hof auf.
Der Standort des neuen Theaters von 1957 lag jenseits der höfischen Zonen. Die Stadt Mannheim hatte sich ausgedehnt, wodurch die Schaffung von strukturierten Verbindungen zum städtebaulichen Anliegen wurde. Der Architekt des Nationaltheaters Prof. Gerhard Weber (1909 - 1986) wählte deswegen für den Grundriss des Theatergebäudes die Trapezform.
Dieser durchaus subtile Zuschnitt des Baukörpers entzieht sich weitgehend der Wahrnehmung des Betrachtenden, wenn man mittig vor dem Haus steht oder an ihm mit der Straßenbahn vorbeifährt. Es dominiert die streng rhythmisierte, hellgelbe Travertin-Fassade mit ihrer beeindruckenden Horizontalausdehnung. Das Flachdach, eines der wesentlichen Merkmale des von Weber zitierten Bauhaus-Stils unterstützt diese Wirkung. Zusätzliche Stockwerke oder weitere Aufsätze zu den Bühnentürmen wären für Weber undenkbar gewesen. Er wollte unbedingt vermeiden, die Goethe- und die Hebelstraße zu Straßenschluchten zu machen. Vielmehr strebte er an, den freien Raum um den Baukörper zur Geltung bringen. Das Gebäude sollte sich sowohl stadtauswärts zur Grünfläche des Luisenparks mit seiner breiteren als auch zum Ring hin mit seiner schmaleren Giebelseite öffnen. Durch die Positionierung des Baukörpers auf dem Goetheplatz wurden somit städtebaulich prägende Bezüge geschaffen. Da das Trapez zum Ring schmaler ist, gewinnt der Theaterplatz dort zusätzlich an Tiefe.
Der Standort des neuen Theaters von 1957 lag jenseits der höfischen Zonen. Die Stadt Mannheim hatte sich ausgedehnt, wodurch die Schaffung von strukturierten Verbindungen zum städtebaulichen Anliegen wurde. Der Architekt des Nationaltheaters Prof. Gerhard Weber (1909 - 1986) wählte deswegen für den Grundriss des Theatergebäudes die Trapezform.
Dieser durchaus subtile Zuschnitt des Baukörpers entzieht sich weitgehend der Wahrnehmung des Betrachtenden, wenn man mittig vor dem Haus steht oder an ihm mit der Straßenbahn vorbeifährt. Es dominiert die streng rhythmisierte, hellgelbe Travertin-Fassade mit ihrer beeindruckenden Horizontalausdehnung. Das Flachdach, eines der wesentlichen Merkmale des von Weber zitierten Bauhaus-Stils unterstützt diese Wirkung. Zusätzliche Stockwerke oder weitere Aufsätze zu den Bühnentürmen wären für Weber undenkbar gewesen. Er wollte unbedingt vermeiden, die Goethe- und die Hebelstraße zu Straßenschluchten zu machen. Vielmehr strebte er an, den freien Raum um den Baukörper zur Geltung bringen. Das Gebäude sollte sich sowohl stadtauswärts zur Grünfläche des Luisenparks mit seiner breiteren als auch zum Ring hin mit seiner schmaleren Giebelseite öffnen. Durch die Positionierung des Baukörpers auf dem Goetheplatz wurden somit städtebaulich prägende Bezüge geschaffen. Da das Trapez zum Ring schmaler ist, gewinnt der Theaterplatz dort zusätzlich an Tiefe.
Die Trapezform wird wahrnehmbar, wenn man von der Kopfseite des Gebäudes am Ring entlang der Kante zum anderen Ende schaut. Dann ergibt sich eine zunehmende »Fächerung« von sich hintereinander anordnenden Vertikalen:
Die Symbolik des Trapezes durchdrang noch weitere Bereiche im Außen und Innen. Die Größenverhältnisse des (kleineren) Sprech- und des (größeren) Musiktheaters wurden so visualisiert. Auch waren beide Zuschauerräume trapezförmig angelegt. Die Gestaltung des Raumprogramms fand in enger Abstimmung mit dem damaligen Intendanten Hans Schüler statt.
Im Unterschied zu Webers zwei Jahre früher in Betrieb genommenen Bau der Staatsoper Hamburg betonte er in Mannheim die klare geometrische Ausrichtung. Die Luftaufnahme des NTM lässt weitere Viereckformen erkennen, die in abgestimmter Proportionierung mit dem Trapez harmonieren: die quadratische Eingangshalle, die Grünflächen des Goetheplatzes und nicht zuletzt die Bühnentürme, von denen der zweite über dem Schauspielhaus 1994 ergänzt wurde.
Im Unterschied zu Webers zwei Jahre früher in Betrieb genommenen Bau der Staatsoper Hamburg betonte er in Mannheim die klare geometrische Ausrichtung. Die Luftaufnahme des NTM lässt weitere Viereckformen erkennen, die in abgestimmter Proportionierung mit dem Trapez harmonieren: die quadratische Eingangshalle, die Grünflächen des Goetheplatzes und nicht zuletzt die Bühnentürme, von denen der zweite über dem Schauspielhaus 1994 ergänzt wurde.
Dr. Laura Bettag
Literatur
- Gerhard Weber (1957). Bauliche Erläuterungen. In: Das Neue Nationaltheater, Festschrift zur Eröffnung des neuen Mannheimer Nationaltheaters am 175. Jahrestag der Uraufführung der »Räuber«, S. 161-164.
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