SEUNGHEE KHO

Seunghee Kho wohnt in der Nähe vom Rhein, genießt Spaziergänge im Grünen und ist oft mit dem Fahrrad unterwegs. Als Treffpunkt hat sie uns den Lindenhof vorgeschlagen. Ihre Augen leuchten: Es stehen gleich Proben von »Ressurezione« in Schwetzingen an. Seunghee Kho ist sehr stolz auf ihren Namen: »Kho« bedeutet auf Koreanisch »hoch«, »seung« – »steigen«, »hee« – »scheinen«. Sie hat sich bewusst gegen einen Künstlernamen entschieden, weil sie »auf der Bühne genauso strahlen und glänzen« will wie ihr Name. »Ich spüre Freude auf der Bühne und bin immer dankbar. Schöner Klang und gute Technik sind wichtig, aber ein aufrichtiges Herz ist noch wichtiger.« Bereits als Kind wusste Seunghee, dass das Musikmachen sie mit immenser Freude erfüllt. Nach einem Operngalakonzert schloss sie sich in ihrem Zimmer ein, um laut aus voller Kraft zu singen, und merkte, dass ihr dieser Gesangsstil liegt. Ihre Eltern musste sie anfangs überzeugen, dass sie auch als Sängerin ihren Lebensunterhalt bestreiten kann, und sie schickten sie schließlich auf ein Kunstgymnasium, wo Musik ihr Hauptfach war. Ziele zu setzen und sich mutig Herausforderungen zu stellen – darin sieht Seunghee ihre große Stärke. In jedem Lebensabschnitt hatte sie zudem das Glück, von Menschen umgeben zu sein, die sie stark unterstützt haben. Seit der Spielzeit 2021.22 gehört sie zum Ensemble des NTM. Hier wurden Seunghees innigste Wünsche wahr: Pamina in »Die Zauberflöte«, Fiordiligi in »Così fan tutte« und die Gräfin in »Die Hochzeit des Figaro« sind drei Meilensteine, die für sie gleichzeitig etwas zutiefst Persönliches bedeuten. Auf ihr nächstes Projekt – Calixto Bieitos Inszenierung des Oratoriums »La Ressurezione« – freut sie sich besonders, denn es ist für sie eine ganz neue Art, mit dieser Musik umzugehen.