PAUL SIMON

Paul Simon »In Städten mit Hafen gibt es noch Hoffnung«, zitiert Paul Simon den Musiker Bernd Begemann, als wir bei Schotti's Burger Imbiss auf der Friesenheimer Insel ankommen. Paul ist neues Ensemblemitglied im Schauspiel am NTM und Schotti's ist sein Mannheimer Lieblingsort. Es ist rau hier und gleichzeitig heimatlich. Die Stadt liegt im Rücken, die Schnellstraße rauscht vorbei, die Weite ist zum Greifen nahe. »Ich kann an diesem Ort gut nach - denken. Er ist wie eine Kapelle, nur ohne Religion«, sagt Paul. Paul ist häufiger hier, weil seine Probebühne ganz in der Nähe liegt. Er spielt Schlagzeug und Gitarre in mehreren Projekten und ist ein Riesenfan von New Wave, Post-Punk und melodischem deutschen Punk mit guten Texten. Selbst spielt er nur Musik, die nach vorne geht: »Unter 150 BPM [Beats per Minute] mache ich nichts«. Diese Musik würde gut zu Schotti's passen, findet er und würde hier gern mal ein Konzert geben. Paul stand zum ersten Mal im Schultheater bei Siegfried Staab auf der Bühne, in einem wilden Mix aus Shakespeare-Texten, MontyPython-Humor, Popsongs und aschebescher Dialekt. Bis heute liebt er Theater, das vieles zu einem großen Spektakel vereint. Vor allem aber liebt er den direkten Kontakt zum Publikum: »›Ah, ihr seid ja wirklich da‹, haben mir oft Schüler*innen beschrieben, fast verwundert darüber, dass wir nicht auf unseren Gleisen durch die Inszenierung fahren wie Schausteller*innen in der Geisterbahn, sondern real an - wesend sind.« Nach seinem Mannheimer Debüt in »Die Nacht von Lissabon« wird Paul in FX Mayrs Inszenierung von »Der Revisor« zu sehen sein: »Ich freue mich sehr da - rauf, nach Langem mal wieder eine Komödie zu spielen, weil ich bin ein absoluter Fan von Komik. Slapstick, Klippklapp, finde ich klasse.«