Wir sanieren und bauen Barrieren ab

Das NTM verfolgt das Ziel, allen Menschen einen gleichberechtigten Zugang zu Kunst und Kultur zu ermöglichen. Der Abbau von Barrieren ist dabei ein zentraler Aspekt, der sowohl im laufenden Spielbetrieb als auch im Rahmen der Generalsanierung der Gebäude am Goetheplatz berücksichtigt wird.
Abbau von Barrieren im Spielhaus
Die Generalsanierung des denkmalgeschützten Gebäudes am Goetheplatz stellt hierbei insofern eine Herausforderung dar, da sie die architektonischen Vorgaben der 1950er Jahre mit modernen Anforderungen an Barrierefreiheit in Einklang bringen muss. Trotzdem werden umfassende Maßnahmen umgesetzt: Die Zuschauersäle, die sich baulich bedingt in den oberen Stockwerken befinden, werden über Aufzüge zugänglich sein. Der Zugang zu den Rollstuhlplätzen wird über die beiden Oberen Foyers erfolgen, wobei die Rollstuhlplätze in der Oper in der oberen Loge und im Schauspiel in der obersten Reihe verortet sein werden. Im Notfall garantieren Schutzräume sowie Evakuierungsstühle Sicherheit. Taktile Leitsysteme und Treppen mit taktiler Markierung sowie Beleuchtung verbessern die Orientierung für sehbeeinträchtigte Menschen. Zudem wird es ein taktiles Leitsystem geben, dass Menschen den Weg von der Haltestelle zum Spielhaus weisen wird. Die RNV hat bereits angekündigt, die Haltestelle Nationaltheater barrierefrei auszubauen. Die künftig im Unteren Foyer verortete Theaterkasse sowie das Abobüro werden für mobilitätseigeschränkte Menschen weiterhin barrierefrei zugänglich sein. Zudem werden hier automatische Türen installiert, die den Zugang zum Gebäude vereinfachen. Im Bereich des Pavillons gibt es eine öffentliche barrierefreie Toilette für Alle. Für hörbeeinträchtigte Personen werden Induktionsschleifen und technische Voraussetzungen für Audiodeskriptionen in den Sälen installiert.

Auch beim Bau der Interimsspielstätten OPAL – Oper am Luisenpark und Altes Kino Franklin wurde auf eine barrierearme Gestaltung geachtet. Das Alte Kino Franklin bietet rollstuhlgerechte Zugänge und Plätze. Im OPAL werden barrierefreie Bereiche konsequent genutzt, um Einschränkungen baulicher Natur auszugleichen. So finden Foyer-Veranstaltungen maßgeblich im Unteren Foyer statt.
Barrierefreie Theatererlebnisse
Aktuell werden im Spielbetrieb vielfältige Maßnahmen umgesetzt, um Besucher*innen mit unterschiedlichen Bedürfnissen den Theaterbesuch zu erleichtern. Audiodeskriptionen in ausgewählten Vorstellungen ermöglichen sehbeeinträchtigten Menschen, Aufführungen zu erleben. Vorab können sie Bühnenbilder und Kostüme haptisch erkunden. Für Personen, für die Sprache eine Hürde darstellt, bietet das NTM Inszenierungen in Einfacher oder Leichter Sprache an. Ergänzt wird dieses Angebot durch Übertitel in anderen Sprachen und Veranstaltungen, bei denen Sprache kaum oder gar nicht zum Einsatz kommt, wie etwa im Tanz oder Jungen Nationaltheater. Sprachbuddys stehen bei ausgewählten Aufführungen im Jungen NTM als Ansprechpartnerinnen in Türkisch, Arabisch oder Ukrainisch zur Verfügung.

Ein besonderes Format stellen die »Relaxed Performances« dar. Diese speziell gestalteten Aufführungen bieten ein entspannteres Theatererlebnis für Menschen, die von einer weniger formalen Atmosphäre profitieren. Flexible Sitzmöglichkeiten, ein erhellter Publikumsraum, ein Ruheraum sowie die Möglichkeit, den Saal während der Vorstellung zu verlassen und zurückzukehren, schaffen ein inklusives Umfeld. Ergänzt wird das Angebot durch Vorstellungen in Deutscher Gebärdensprache, die insbesondere vom Jungen NTM organisiert werden. Achten Sie auf die Kennzeichnungen im Leporello und auf unserer Webseite, um für Veranstaltungen die ihren individuellen Bedürfnissen entsprechen.


Wenden Sie sich an uns!
Im gesamten Prozess arbeitet das NTM eng mit Betroffenen, Verbänden und Expertinnen zusammen, um praxisnahe und nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Ziel ist es, nicht nur Hindernisse abzubauen, sondern ein umfassend inklusives Kulturerlebnis zu schaffen, das den Bedürfnissen aller Besucherinnen gerecht wird. Wir haben schon viel erreicht, sind aber noch lange nicht am Ziel angekommen. Der Abbau von Barrieren ist ein stetiger Prozess. Wir freuen uns daher auf Ihren Input und Hinweise darüber, wo wir selbst Barrieren abbauen können. Sprechen Sie gerne unser Vorderhauspersonal an, wenn Sie Unterstützung benötigen oder erkundigen Sie sich bei unserem Kassenpersonal.

von Dominic Zerhoch

Veröffentlicht im Theatermagazin Januar 2025
Januar Februar März April Mai Juni Juli
MoDiMiDoFrSaSo
30 31 1 2 3 4 5
6 7 8 9 10 11 12
13 14 15 16 17 18 19
20 21 22 23 24 25 26
27 28 29 30 31 1 2
MoDiMiDoFrSaSo
27 28 29 30 31 1 2
3 4 5 6 7 8 9
10 11 12 13 14 15 16
17 18 19 20 21 22 23
24 25 26 27 28 1 2
MoDiMiDoFrSaSo
24 25 26 27 28 1 2
3 4 5 6 7 8 9
10 11 12 13 14 15 16
17 18 19 20 21 22 23
24 25 26 27 28 29 30
31 1 2 3 4 5 6
MoDiMiDoFrSaSo
31 1 2 3 4 5 6
7 8 9 10 11 12 13
14 15 16 17 18 19 20
21 22 23 24 25 26 27
28 29 30 1 2 3 4
MoDiMiDoFrSaSo
28 29 30 1 2 3 4
5 6 7 8 9 10 11
12 13 14 15 16 17 18
19 20 21 22 23 24 25
26 27 28 29 30 31 1
MoDiMiDoFrSaSo
26 27 28 29 30 31 1
2 3 4 5 6 7 8
9 10 11 12 13 14 15
16 17 18 19 20 21 22
23 24 25 26 27 28 29
30 1 2 3 4 5 6
MoDiMiDoFrSaSo
30 1 2 3 4 5 6
7 8 9 10 11 12 13
14 15 16 17 18 19 20
21 22 23 24 25 26 27
28 29 30 31 1 2 3