Die Sanierungsmaßnahmen des Spielhauses am Goetheplatz haben begonnen. Aber was wird man davon eigentlich sehen? Wie geht es los? Andreas Schmucker, Geschäftsführer der Planungsgesellschaft Schmucker und Partner mbH, die die Sanierung betreut, spricht über die ersten Schritte.
Was wird mich am Goetheplatz erwarten, wenn ich ihn im September betrete?
Andreas Schmucker: Betreten wird schwierig. Der erste Schritt für uns wird sein, das ganze Areal großzügig einzuzäunen. Das ist wichtig, um die Sicherheit auf der Baustelle zu gewährleisten und Passant*innen vor Unfällen zu schützen – damit fangen wir an. Dann muss die Baustelle eingerichtet werden, dafür setzen wir zwei bis drei Wochen an. Währenddessen müssen wir zahlreiche Container abstellen für Material, Mannschafts- und Besprechungsräume, Müll und dessen Abtransport. Da wir die ganze Baustelleneinrichtung einfassen müssen, wird die Umzäunung dementsprechend großzügig sein.
Kann ich den Goetheplatz dann noch überqueren?
Andreas Schmucker: Im Prinzip ist der Goetheplatz komplett gesperrt. Als Fußgänger*in können Sie ihn aber umrunden, ohne die Straße überqueren zu müssen. Diese fußgängertaugliche Spur wird durch den Zaun von der Baustelle abgetrennt sein.
Wie sieht es mit dem Parkplatz, dem öffentlichen Personennahverkehr und der Hebelstraße aus?
Andreas Schmucker: Der Parkplatz wird während der nächsten fünf Jahre gesperrt, dort werden wir unsere Baustelle einrichten. Die Hebelstraße können Sie weiterhin mit dem PKW passieren, aber sie wird zur Einbahnstraße. Sie kann vom Ring aus Richtung Luisenpark befahren werden. Zum Glück ist sie nicht so stark frequentiert, daher rechnen wir mit wenig Problemen. Die Straßenbahnhaltestelle wird von uns nicht tangiert, die Sanierungsarbeiten schränken den ÖPNV also gar nicht ein.
Was sind die weiteren Schritte im Zuge der Bauarbeiten?
Andreas Schmucker: Parallel zur Baustelleneinrichtung werden wir das Gebäude ausräumen, in dem aktuell noch viel Material lagert. Dann müssen Schadstoffe entsorgt werden, die in Gebäuden dieses Alters zwangsläufig noch vorkommen – also zum Beispiel verbaute Materialien, die heute nicht mehr zulässig sind.
Vorher werden keine anderen Arbeiten getätigt. Wann rollen die ersten Bagger an?
Andreas Schmucker: In diesem Jahr werden Sie noch keine Bagger oder größeren Geräte sehen können. Diese rollen Anfang 2023 an, dann können wir mit der eigentlichen Baustelle beginnen.
Wie viel wird man von den Bauarbeiten mitbekommen? Wird es fünf Jahre Baulärm geben?
Andreas Schmucker: Baulärm und Staubentwicklung lassen sich nicht vermeiden. Fünf Jahre Baulärm sehen wir aber nicht. Im ersten (halben) Jahr werden wir wenig Lärm haben, gleiches gilt für das letzte Jahr, in dem das Spielhaus wieder eingerichtet wird und (Technik-) Probeläufe auf den Bühnen stattfinden werden. Dazwischen ist mit Baulärm zu rechnen, denn Projekte dieser Dimension haben immer Emissionen. Er wird allerdings harmloser sein als bei einer freistehenden Baustelle wie einem Neubau der gleichen Größenordnung. Das meiste passiert ja im Inneren des Gebäudes – wenn Sie in Ihren eigenen vier Wänden ein Loch in eine Betonwand bohren, hört man das durchaus im ganzen Haus. Vor der Türe hören Sie das aber nicht so stark.
Wo gehobelt wird, fallen Späne – wohin kommt der Baustellendreck, der bei Baggerarbeiten entsteht?
Andreas Schmucker: Der Schutt wird im Inneren der Baustelle in die Lastwagen der Baufirma eingeladen und dann abtransportiert, wodurch wenig bis kein Müll nach außen gelangen sollte. Wenn das doch mal passiert, entsorgt die Baufirma ihn umgehend – das ist business as usual. Da der Großteil der Bauarbeiten unterirdisch geschieht, wird sich der Prozess außerdem langsam und vorsichtig – Meter für Meter – entfalten. Daher rechnen wir mit weniger Müllproduktion als bei anderen Baustellen.
Das Gebäude ist denkmalgeschützt. Was wird sich überhaupt an der Außenansicht ändern?
Andreas Schmucker: Praktisch nichts. Es darf sich auch gar nicht viel verändern, weil das Gebäude denkmalgeschützt ist. Wir werden lediglich die Verglasung austauchen. Aktuell ist eine Einfachverglasung eingebaut, diese werden wir mit einer wesentlich hochwertigeren Doppelverglasung ersetzen – beispielsweise im Unteren und Oberen Foyer.
Das klingt alles nach sehr viel Arbeit. Wie viele Leute werden auf der Baustelle täglich arbeiten?
Andreas Schmucker: Das wird stark variieren. Wir werden mit wenigen Mitarbeiter*innen anfangen, dann wird die Anzahl sukzessive zunehmen. In der Spitzenzeit werden gut 200 Menschen zugleich auf der Baustelle tätig sein. Danach nimmt die Anzahl wieder ab. Mit ihrem Einsatz werden wir dieses Mammutprojekt meistern können!
von Katharina Schantz
Andreas Schmucker: Betreten wird schwierig. Der erste Schritt für uns wird sein, das ganze Areal großzügig einzuzäunen. Das ist wichtig, um die Sicherheit auf der Baustelle zu gewährleisten und Passant*innen vor Unfällen zu schützen – damit fangen wir an. Dann muss die Baustelle eingerichtet werden, dafür setzen wir zwei bis drei Wochen an. Währenddessen müssen wir zahlreiche Container abstellen für Material, Mannschafts- und Besprechungsräume, Müll und dessen Abtransport. Da wir die ganze Baustelleneinrichtung einfassen müssen, wird die Umzäunung dementsprechend großzügig sein.
Kann ich den Goetheplatz dann noch überqueren?
Andreas Schmucker: Im Prinzip ist der Goetheplatz komplett gesperrt. Als Fußgänger*in können Sie ihn aber umrunden, ohne die Straße überqueren zu müssen. Diese fußgängertaugliche Spur wird durch den Zaun von der Baustelle abgetrennt sein.
Wie sieht es mit dem Parkplatz, dem öffentlichen Personennahverkehr und der Hebelstraße aus?
Andreas Schmucker: Der Parkplatz wird während der nächsten fünf Jahre gesperrt, dort werden wir unsere Baustelle einrichten. Die Hebelstraße können Sie weiterhin mit dem PKW passieren, aber sie wird zur Einbahnstraße. Sie kann vom Ring aus Richtung Luisenpark befahren werden. Zum Glück ist sie nicht so stark frequentiert, daher rechnen wir mit wenig Problemen. Die Straßenbahnhaltestelle wird von uns nicht tangiert, die Sanierungsarbeiten schränken den ÖPNV also gar nicht ein.
Was sind die weiteren Schritte im Zuge der Bauarbeiten?
Andreas Schmucker: Parallel zur Baustelleneinrichtung werden wir das Gebäude ausräumen, in dem aktuell noch viel Material lagert. Dann müssen Schadstoffe entsorgt werden, die in Gebäuden dieses Alters zwangsläufig noch vorkommen – also zum Beispiel verbaute Materialien, die heute nicht mehr zulässig sind.
Vorher werden keine anderen Arbeiten getätigt. Wann rollen die ersten Bagger an?
Andreas Schmucker: In diesem Jahr werden Sie noch keine Bagger oder größeren Geräte sehen können. Diese rollen Anfang 2023 an, dann können wir mit der eigentlichen Baustelle beginnen.
Wie viel wird man von den Bauarbeiten mitbekommen? Wird es fünf Jahre Baulärm geben?
Andreas Schmucker: Baulärm und Staubentwicklung lassen sich nicht vermeiden. Fünf Jahre Baulärm sehen wir aber nicht. Im ersten (halben) Jahr werden wir wenig Lärm haben, gleiches gilt für das letzte Jahr, in dem das Spielhaus wieder eingerichtet wird und (Technik-) Probeläufe auf den Bühnen stattfinden werden. Dazwischen ist mit Baulärm zu rechnen, denn Projekte dieser Dimension haben immer Emissionen. Er wird allerdings harmloser sein als bei einer freistehenden Baustelle wie einem Neubau der gleichen Größenordnung. Das meiste passiert ja im Inneren des Gebäudes – wenn Sie in Ihren eigenen vier Wänden ein Loch in eine Betonwand bohren, hört man das durchaus im ganzen Haus. Vor der Türe hören Sie das aber nicht so stark.
Wo gehobelt wird, fallen Späne – wohin kommt der Baustellendreck, der bei Baggerarbeiten entsteht?
Andreas Schmucker: Der Schutt wird im Inneren der Baustelle in die Lastwagen der Baufirma eingeladen und dann abtransportiert, wodurch wenig bis kein Müll nach außen gelangen sollte. Wenn das doch mal passiert, entsorgt die Baufirma ihn umgehend – das ist business as usual. Da der Großteil der Bauarbeiten unterirdisch geschieht, wird sich der Prozess außerdem langsam und vorsichtig – Meter für Meter – entfalten. Daher rechnen wir mit weniger Müllproduktion als bei anderen Baustellen.
Das Gebäude ist denkmalgeschützt. Was wird sich überhaupt an der Außenansicht ändern?
Andreas Schmucker: Praktisch nichts. Es darf sich auch gar nicht viel verändern, weil das Gebäude denkmalgeschützt ist. Wir werden lediglich die Verglasung austauchen. Aktuell ist eine Einfachverglasung eingebaut, diese werden wir mit einer wesentlich hochwertigeren Doppelverglasung ersetzen – beispielsweise im Unteren und Oberen Foyer.
Das klingt alles nach sehr viel Arbeit. Wie viele Leute werden auf der Baustelle täglich arbeiten?
Andreas Schmucker: Das wird stark variieren. Wir werden mit wenigen Mitarbeiter*innen anfangen, dann wird die Anzahl sukzessive zunehmen. In der Spitzenzeit werden gut 200 Menschen zugleich auf der Baustelle tätig sein. Danach nimmt die Anzahl wieder ab. Mit ihrem Einsatz werden wir dieses Mammutprojekt meistern können!
von Katharina Schantz
Veröffentlicht im Theatermagazin September/Oktober 2022
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