ANTOINETTE ULLRICH

Als Kind wollte Antoinette FBI Agentin werden. Genauso wie in den amerikanischen Serien. Theater wollte sie sicher nicht machen. Doch dann nahm eine Freundin sie zum jungen theater basel mit. Später kam dann das Vorsprechen für die Schauspielschule und ein Studium in Bern. Jetzt lebt sie seit Ende April in Mannheim, in einer WG mit Menschen, die nicht am Theater arbeiten. Die Stadt muss sie noch kennenlernen, bisher war sie mit den Proben und Vorstellungen von ihrer ersten Premiere »Juices« beschäftigt. Ich weiß nur wenig von ihr, sie kam mir in unseren Treffen bisher immer sehr ernst und schüchtern vor. Als ich ihr das sage, lacht sie begeistert und ein wenig befreit. Unser Eis ist gebrochen. Vertraut ist Antoinette schon mit dem Edeka in ihrer Wohngegend, in der Seckenheimer Straße. Das Einkaufen vermittelt ihr ein Gefühl der Sicherheit, alle verhalten sich in den Supermärkten gleich und wissen, was sie zu tun haben. Wie in einem gut geprobten Theaterstück. Dabei hat jeder Laden einen anderen »Vibe«, erzählt Antoinette, der ihr hilft die Menschen und die Stadt kennenzulernen. In den Proben ist sie hartnäckig, erforscht, testet aus und diskutiert. Antoinette gibt sich nicht mit einfachen Antworten zufrieden. Auch im Gespräch macht sie Pausen, überlegt und testet den Geschmack der Wörter. Wenn im gemeinsamen Spiel auf der Bühne dann eine ganz besondere Nähe zwischen den Spieler*innen entsteht, fühlt sie sich zufrieden und gleichzeitig herausgefordert. Antoinettes nächste Herausforderung wird ab Oktober eine Rolle in »Die Zukünftige«, der Eröffnungsproduktion im Studio Werkhaus, sein. Ein passender Titel für eine junge Spielerin der zukünftigen Generation.