Der Silbersee
Ein Wintermärchen | Drama von Georg Kaiser mit Musik von Kurt Weill
Was bedeutet Freundschaft? Und das in wirtschaftlich schweren Zeiten?
Wer steht für wen oder was ein? Und sind Geld und Status das Allheilmittel für ein gutes Leben?
Im Februar 1933 findet die dreifache Uraufführung des »Silbersee« statt: Gleichzeitig geht sie in Leipzig, Erfurt und Magdeburg über die Bühne, doch die Nationalsozialisten verurteilen die Aufführung als »verkümmertes Denkdrama« und setzten sie schließlich ab. Das Drama mit Musik ist eine Metapher eines Deutschlands von 1933 und schlägt den Bogen zu Heinrich Heines »Deutschland. Ein Wintermärchen«. Erzählt wird von dem reich gewordenen Gendarm Olim, der den Räuber Severin aus dem Gefängnis befreit und ihm aus schlechtem Gewissen, das er ihn angeschossen hat, alle Vorzüge des Lebens schenkt. Severin weiß nicht, dass es Olim war, der ihn verletzt hat. Zweifel und Selbstlüge führen zum Zwist. Dieser öffnet die Pforten zu Neid und Gier. Wohlstand und Frieden gehen verloren. Olim und Severin werden vertrieben, doch die Freundschaft bleibt trotz ungewisser Zukunft bestehen. »Alles was ist, ist Beginnen.«
Dank Kurt Weills 17 Musiknummern, die in das Drama Georg Kaisers integriert wurden, steht »Der Silbersee« für eine neue Form eines musikalischen Raumtheaters, das Calixto Bieito zusammen mit dem Opernensemble des NTM für die Alte Schildkrötfabrik erarbeiten wird.
»Der Silbersee« ersetzt die ursprünglich geplante Neuproduktion von Antonio Vivaldis »Juditha triumphans«.
Wer steht für wen oder was ein? Und sind Geld und Status das Allheilmittel für ein gutes Leben?
Im Februar 1933 findet die dreifache Uraufführung des »Silbersee« statt: Gleichzeitig geht sie in Leipzig, Erfurt und Magdeburg über die Bühne, doch die Nationalsozialisten verurteilen die Aufführung als »verkümmertes Denkdrama« und setzten sie schließlich ab. Das Drama mit Musik ist eine Metapher eines Deutschlands von 1933 und schlägt den Bogen zu Heinrich Heines »Deutschland. Ein Wintermärchen«. Erzählt wird von dem reich gewordenen Gendarm Olim, der den Räuber Severin aus dem Gefängnis befreit und ihm aus schlechtem Gewissen, das er ihn angeschossen hat, alle Vorzüge des Lebens schenkt. Severin weiß nicht, dass es Olim war, der ihn verletzt hat. Zweifel und Selbstlüge führen zum Zwist. Dieser öffnet die Pforten zu Neid und Gier. Wohlstand und Frieden gehen verloren. Olim und Severin werden vertrieben, doch die Freundschaft bleibt trotz ungewisser Zukunft bestehen. »Alles was ist, ist Beginnen.«
Dank Kurt Weills 17 Musiknummern, die in das Drama Georg Kaisers integriert wurden, steht »Der Silbersee« für eine neue Form eines musikalischen Raumtheaters, das Calixto Bieito zusammen mit dem Opernensemble des NTM für die Alte Schildkrötfabrik erarbeiten wird.
»Der Silbersee« ersetzt die ursprünglich geplante Neuproduktion von Antonio Vivaldis »Juditha triumphans«.
Hinweis
In einzelnen Szenen gibt es stilisierte Bilder körperlicher Gewalt.
Besetzung
Mit
OlimPatrick Zielke
SeverinChristopher Diffey
Frau von LuberRita Kapfhammer
FennimoreMirella Hagen
Baron LaurUwe Eikötter
Der dicke LandjägerMarcel Brunner
Lotterieagent / Diener/ ArztNiklas Mayer
KrankenschwesterMaria Polańska
Erste VerkäuferinYaara Attias/Theresa Steinbach
Zweite VerkäuferinMaria Polańska
1. BurscheJordan Harding
2. BurscheIlya Lapich
OrchesterNationaltheater-Orchester
StatisterieStatisterie des Nationaltheaters
Musikalische LeitungJürgen Goriup
RegieCalixto Bieito
BühneAnna-Sofia Kirsch
KostümePaula Klein
LichtNicole Berry
ChoreografieAna Cuéllar
DramaturgieXavier Zuber
Pressestimmen
»Einfallsreichtum und Spielfreude pur!« (Oper!, 12.12.2023)
»Für die Moritaten und Lieder – insgesamt hört man im Original, das rund 80 Minuten dauert, 17 Musiknummern – benötigt man jedoch ein waschechtes Ensemble an fähigen Sängerinnen und Sängern. All dies kann das Nationaltheater Mannheim in seiner Interimsspielstätte, der Alten Schildkrötfabrik, virtuos aufbieten. Und mehr: Man bedient sich dramaturgisch klug bei anderen Weill-Songs. So erklingt nach wenigen Momenten bereits der Kanonensong aus der Brecht-Weill‘schen Dreigroschenoper, die, als wesentlich weniger bittereres Stück, fünf Jahre vor dem Silbersee aus der Taufe gehoben wurde. Insgesamt dauert der Abend so fast zweieinhalb Stunden, von denen man im Rückblick keine Sekunde missen möchte.« (Oper!, 12.12.2023)
»…Man braucht nur das passende Haus und eine offenbar profunde, hier sogar brillante Dramaturgie (Xavier Zuber).« (Oper!, 12.12.2023)
»Sensationell ist dabei vor allem Patrick Zielke als Polizist Olim. Einen so hervorragenden Schauspieler unter den Opernsängern hierzulande hat man selten gesehen. Fies – sich selbst dabei in seiner bürokratisch-zynischen Nuscheligkeit witzig kommentierend – diktiert er die Vorfälle um den angeblichen Diebstahl einer Ananas, infolgedessen Severin von Olim am Bein angeschossen wurde, in die echte (!) Schreibmaschine.« (Oper!, 12.12.2023)
»In der coolen Puppenfabrik in Neckerau jetzt ist dieser Laufsteg fast ins Riesenhafte gezogen worden. 30 Meter Bühnenfläche werden allumfassend bespielt. Auf diesem Laufsteg leiden wir mit dem glaubhaft fragilen und ausdrucksvollen Severin (Christopher Diffey), der darstellerisch ebenso starken Rita Kapfhammer als Frau von Luber und vor allem mit der lasziv wie verzweifelten Mirella Hagen als Fennimore mit. Vorher, zwischen- und mittendrin dreht ein Lotterieagent (Niklas Mayer), der mit dem Publikum in einen sarkastischen Dialog tritt, die rasselnde Lostrommel. Beim Einlass bekommt das Publikum Loszettel in die Hand gedrückt: Glücksversprechen – mitgedacht.« (Oper!, 12.12.2023)
»Was für ein fantastischer, ja: grandioser Abend.« (Oper!, 12.12.2023)
»Ein toller, ein grandioser Abend, mit dem so vieles unterstrichen wird: Kurt Weill war ein echter Könner. Sein idiomatisches Stilmittel zwischen Kontrapunkt, Komplexität und prall-populärer Plakativität lassen eine große theatrale Wucht entstehen, die für alle Schichten der Gesellschaft gleichermaßen zugänglich bleibt« (Mannheimer Morgen, 12.12.2023)
»Bieito kann einfach nicht langweilig inszenieren. Es sprudelt. Gegen Dummheit, Nationalismus. Egoismus. Für Freiheit, Menschlichkeit.« (Mannheimer Morgen, 12.12.2023)
»Überwältigend ist dieser Abend, weil er einen eben nicht (emotional) überwältigt, sondern das Hirn anknipst. Es wird dabei toll gesungen, getanzt (Ana Cuéllar), geredet und gespielt, all das aufopferungsvoll und nach bester Darstellungskunst.« (Mannheimer Morgen, 12.12.2023)
»Dass Weills geniale Partitur voller starker Nummern und grandioser Chöre wie dem finalen ›Alles, was ist, ist Beginnen‹ vom stark verkleinerten Nationaltheaterorchester unter Jürgen Goriup auch noch kongenial umgesetzt wird – ein Glücksfall. Gellende Dissonanzen und harte Rhythmen, atemraubende Motorik, beste Unterhaltung, coole Songs, wuselndes Material und feinste Klangmalerei – all das wird hier so geboten, dass man nicht umhinkommt, eine dringliche Warnung auszusprechen: Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie ihre Veranlagung zur Suchtgefahr.« (Mannheimer Morgen, 12.12.2023)
»Calixto Bieito beweist Akt für Akt sein Gespür für Szenen und Stimmungen. Seine Inszenierung ist gegenwärtig, ohne das Stück gegen den Strich auf aktuell zu trimmen. Den „Silbersee“ in den Spielplan aufzunehmen (ursprünglich war eine Neuproduktion von Antonio Vivaldis Juditha triumphans“ geplant), war eine gute Entscheidung. In dieser Form ist Weill, zu Unrecht nur für die „Dreigroschenoper“ bekannt, ein echter Gewinn – mit Zins und Zinseszins. Der wandelbare Laufsteg wird schließlich zur Straße zum hier eher metaphorischenSee.Und auch für das bezaubernde Chorfinale hat der Regisseur noch eine Idee. Was am Ende auf dem Silbersee passiert? Sehen Sie am besten selbst.« (RNZ 16.12.2023)
»Davvero ottimo il versatile ensemble di interpreti da Patrick Zielke (Olim), Christopher Diffey (Severin), Rita Kapfhammer (Frau von Luber), Mirella Hagen (Fennimore) a Maria Polańska e Yaara Attias (le due venditrici derubate), Jordan Harding e Ilya Lapich (due della banda del Silbersee), Uwe Eikötter (il barone Laur), tutti bravissimi a passare dal recitato al canto e soprattutto impeccabili nei frequenti ensemble. Una menzione particolare merita Niklas Mayer, insinuante imbonitore e agente della lotteria. Merito della riuscita di questa produzione va sicuramente al direttore Jürgen Goriup, costretto, come i brillanti strumentisti della Nationaltheater-Orchester, in un angolo della grande sala ma senza conseguenze sull’esecuzione musicale nonostante la logistica poco favorevole. Pubblico numeroso. Molti applausi.« (Il giornale della musica, 10.12.2023)
»Für die Moritaten und Lieder – insgesamt hört man im Original, das rund 80 Minuten dauert, 17 Musiknummern – benötigt man jedoch ein waschechtes Ensemble an fähigen Sängerinnen und Sängern. All dies kann das Nationaltheater Mannheim in seiner Interimsspielstätte, der Alten Schildkrötfabrik, virtuos aufbieten. Und mehr: Man bedient sich dramaturgisch klug bei anderen Weill-Songs. So erklingt nach wenigen Momenten bereits der Kanonensong aus der Brecht-Weill‘schen Dreigroschenoper, die, als wesentlich weniger bittereres Stück, fünf Jahre vor dem Silbersee aus der Taufe gehoben wurde. Insgesamt dauert der Abend so fast zweieinhalb Stunden, von denen man im Rückblick keine Sekunde missen möchte.« (Oper!, 12.12.2023)
»…Man braucht nur das passende Haus und eine offenbar profunde, hier sogar brillante Dramaturgie (Xavier Zuber).« (Oper!, 12.12.2023)
»Sensationell ist dabei vor allem Patrick Zielke als Polizist Olim. Einen so hervorragenden Schauspieler unter den Opernsängern hierzulande hat man selten gesehen. Fies – sich selbst dabei in seiner bürokratisch-zynischen Nuscheligkeit witzig kommentierend – diktiert er die Vorfälle um den angeblichen Diebstahl einer Ananas, infolgedessen Severin von Olim am Bein angeschossen wurde, in die echte (!) Schreibmaschine.« (Oper!, 12.12.2023)
»In der coolen Puppenfabrik in Neckerau jetzt ist dieser Laufsteg fast ins Riesenhafte gezogen worden. 30 Meter Bühnenfläche werden allumfassend bespielt. Auf diesem Laufsteg leiden wir mit dem glaubhaft fragilen und ausdrucksvollen Severin (Christopher Diffey), der darstellerisch ebenso starken Rita Kapfhammer als Frau von Luber und vor allem mit der lasziv wie verzweifelten Mirella Hagen als Fennimore mit. Vorher, zwischen- und mittendrin dreht ein Lotterieagent (Niklas Mayer), der mit dem Publikum in einen sarkastischen Dialog tritt, die rasselnde Lostrommel. Beim Einlass bekommt das Publikum Loszettel in die Hand gedrückt: Glücksversprechen – mitgedacht.« (Oper!, 12.12.2023)
»Was für ein fantastischer, ja: grandioser Abend.« (Oper!, 12.12.2023)
»Ein toller, ein grandioser Abend, mit dem so vieles unterstrichen wird: Kurt Weill war ein echter Könner. Sein idiomatisches Stilmittel zwischen Kontrapunkt, Komplexität und prall-populärer Plakativität lassen eine große theatrale Wucht entstehen, die für alle Schichten der Gesellschaft gleichermaßen zugänglich bleibt« (Mannheimer Morgen, 12.12.2023)
»Bieito kann einfach nicht langweilig inszenieren. Es sprudelt. Gegen Dummheit, Nationalismus. Egoismus. Für Freiheit, Menschlichkeit.« (Mannheimer Morgen, 12.12.2023)
»Überwältigend ist dieser Abend, weil er einen eben nicht (emotional) überwältigt, sondern das Hirn anknipst. Es wird dabei toll gesungen, getanzt (Ana Cuéllar), geredet und gespielt, all das aufopferungsvoll und nach bester Darstellungskunst.« (Mannheimer Morgen, 12.12.2023)
»Dass Weills geniale Partitur voller starker Nummern und grandioser Chöre wie dem finalen ›Alles, was ist, ist Beginnen‹ vom stark verkleinerten Nationaltheaterorchester unter Jürgen Goriup auch noch kongenial umgesetzt wird – ein Glücksfall. Gellende Dissonanzen und harte Rhythmen, atemraubende Motorik, beste Unterhaltung, coole Songs, wuselndes Material und feinste Klangmalerei – all das wird hier so geboten, dass man nicht umhinkommt, eine dringliche Warnung auszusprechen: Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie ihre Veranlagung zur Suchtgefahr.« (Mannheimer Morgen, 12.12.2023)
»Calixto Bieito beweist Akt für Akt sein Gespür für Szenen und Stimmungen. Seine Inszenierung ist gegenwärtig, ohne das Stück gegen den Strich auf aktuell zu trimmen. Den „Silbersee“ in den Spielplan aufzunehmen (ursprünglich war eine Neuproduktion von Antonio Vivaldis Juditha triumphans“ geplant), war eine gute Entscheidung. In dieser Form ist Weill, zu Unrecht nur für die „Dreigroschenoper“ bekannt, ein echter Gewinn – mit Zins und Zinseszins. Der wandelbare Laufsteg wird schließlich zur Straße zum hier eher metaphorischenSee.Und auch für das bezaubernde Chorfinale hat der Regisseur noch eine Idee. Was am Ende auf dem Silbersee passiert? Sehen Sie am besten selbst.« (RNZ 16.12.2023)
»Davvero ottimo il versatile ensemble di interpreti da Patrick Zielke (Olim), Christopher Diffey (Severin), Rita Kapfhammer (Frau von Luber), Mirella Hagen (Fennimore) a Maria Polańska e Yaara Attias (le due venditrici derubate), Jordan Harding e Ilya Lapich (due della banda del Silbersee), Uwe Eikötter (il barone Laur), tutti bravissimi a passare dal recitato al canto e soprattutto impeccabili nei frequenti ensemble. Una menzione particolare merita Niklas Mayer, insinuante imbonitore e agente della lotteria. Merito della riuscita di questa produzione va sicuramente al direttore Jürgen Goriup, costretto, come i brillanti strumentisti della Nationaltheater-Orchester, in un angolo della grande sala ma senza conseguenze sull’esecuzione musicale nonostante la logistica poco favorevole. Pubblico numeroso. Molti applausi.« (Il giornale della musica, 10.12.2023)
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