SchauspielSchillertageSeebühne, Luisenpark

Wilhelm Tell

von Friedrich Schiller
mit Musik von Falk Effenberger
Dauer 2 Std 40 Min, inkl. einer Pause
Sprache In deutscher Sprache
Eine Koproduktion mit der BUGA 23
Kein Drama hat den deutschen Sprichwortschatz so bereichert wie Schillers »Wilhelm Tell«. Den Einen gilt es als Politstück, das den Tyrannenmord und den Aufstand feiert. Andere kennen nur die unzähligen Comiczeichnungen vom berühmtesten Ereignis des Stücks, dem »Apfelschuss«. Und die Schweizer*innen gründen auf dem Mythos, der dem Drama zu Grunde liegt, ihr Selbstverständnis. Wie jede gute Literatur bietet »Wilhelm Tell« viele, einander auch ausschließende Deutungsmöglichkeiten. Regisseur Christian Weise fügt dem hinzu: »Wilhelm Tell« – die Sommertheaterversion auf der Seebühne des Luisenparks!

Aus dem Schweizer Bergidyll wird hier eine Wasserlandschaft, auf der sich die drei, von Schiller entworfenen Handlungsstränge entfalten: Wilhelm Tell weigert sich, den auf dem Marktplatz provokant als Machtsymbol installierten Hut des brutalen österreichischen Burgvogts Gessler zu grüßen. Um ihn zur Räson zu rufen, zwingt Gessler ihn, einen Apfel vom Kopf seines Sohnes zu schießen. Trotzdem Tells Pfeil trifft und das Leben des Kindes gerettet ist, ist der Held fest entschlossen, sich an seinem Erzfeind Gessler tödlich zu rächen. Parallel dazu schwören die vom Habsburger Kaiserreich unterdrückten Schweizer auf dem Rütli, dieses Regime zu stürzen. Und dann gibt es noch die konfliktreiche Beziehung zwischen Berta von Bruneck und Ulrich von Rudenz, die beide in verschiedenen politischen Lagern stehen und ihre Liebe in den sich überschlagenden Ereignissen auf den Prüfstand stellen müssen.

Christian Weise wird »Wilhelm Tell« als Parabel erzählen. Falk Effenberger fügt der eindringlichen Pathetik Schillers seinen komponierten Sound hinzu. Aus der rauhen Gebirgswelt zaubern beide Künstler eine singende und klingende Wasserwelt, in der mit viel Witz um Recht und Freiheit gekämpft wird. Eine Freiheit, die sich am Ende allerdings als brüchig erweist.
Bitte beachten Sie, dass die letzte Seilbahn leider bereits um 21.45 Uhr fährt.

Mit freundlicher Unterstützung von Roche

Trailer

Besetzung

Mit
Wilhelm Tell u.a.Christoph Bornmüller
Ruodi/Walter Fürst u.a.Sarah Zastrau
Kuoni/ Freiherr von Attinghausen/Berta von Bruneck/Wache u.a.Almut Henkel
Werni/ Melchthal u.a.Oscar Olivo
Hermann Gessler/Reiter u.a.Annemarie Brüntjen
Ulrich von Rudenz/Reiter/Johannes Parricida u.a.Leonard Burkhardt
Gertrud Stauffacher/ Hedwig Tell/Pfarrer Rösselmann/Wache u.a.Jessica Higgins
Baungarten/Werner Stauffacher/Herr Stüssi u.a.Patrick Schnicke
Walter Tell/ConferenceNektarios Vlachopoulos
MusikerFalk Effenberger, Steffen Illner, Jens Dohle
 
BühneNina Peller
KostümeLane Schäfer
LichtRobby Schumann
Musikalische Leitung & KompositionFalk Effenberger
ChoreografieRouven Pabst
DramaturgieBeate Seidel
Pressestimmen
»Schönstes Sommertheater!« (Die Rheinpfalz, 24.06.2023)

»Spritziges Spaßspektakel!« (Rhein-Neckar-Zeitung, 24.06.2023)

»Der Tell, ein Karpfical. Die Idee ist so gaga, dass sie an sich schon wieder gut ist.« (Süddeutsche Zeitung, 23.06.2023)

»Der Freiheitsdrang liegt an diesem Abend eher im lustvollen Gegen-den-Strich-Bürsten – und da liegt er gut.« (Nachtkritik, 23.06.2023)

»Das Ensemble hat mit seiner Spielfreude das Premierenpublikum mitgerissen.« (SWR2, 23.06.2023)

»Der Abend fällt aus dem Rahmen, taugt zum Alleinstellungsmerkmal und wird einem unter zig gesehenen ›Tells‹ sicher nie mehr aus dem Kopf gehen.« (Mannheimer Morgen, 24.06.2023)

»Ein ganzes Feuerwerk witziger bis schriller Regieeinfälle sorgte für einen heiteren Sommerabend, an dem der Ernst dieses Politstücks in den Hintergrund trat.« (Rhein-Neckar-Zeitung, 24.06.2023)

»›Wilhelm Tell‹ als Sommertheater? Geht das? […] zum Sommertheater taugen Schillers in ihrer Geschichte vielfach zitierte und instrumentalisierte Bonmots durchaus auch: Da ist großer Witz, wenn Annemarie Brüntjens Burgvogt Gessler singend und elegant mit den neongelb-schwarzen Flossen winkend dem Eigenbrötler Tell die schreckliche Herausforderung stellt: die Dämonin im Welspelz. Da fährt es einem in die Glieder, als sich die Eidgenossen auf dem Rütli verschwören, und hier natürlich auch ein Tänzchen auf ihr Bündnis ablegen. Oder wenn Berta von Bruneck, hinreißend gespielt von Almut Henkel, ihrem eifrigen Rudenz (Leonard Burkhardt) erklärt, warum er an der Seite seiner Landsleute kämpfen muss. Da gelingen immer wieder Wechsel zwischen großer Heiterkeit und plötzlich einfahrendem Ernst.« (Nachtkritik, 23.06.2023)

»Ganz wesentlich zum Erfolg des Abends beigetragen hat auch Nektarios Vlachopoulos als Conférencier, der in dem oft wirren Bühnengeschehen locker-flockig für Strukturierung sorgte.« (Rhein-Neckar-Zeitung, 24.06.2023)

»Großartig sehen sie aus, die großmäuligen Masken, aus denen die Schauspieler:innengesichter herausschauen, weiß geschminkt, die Augen schwarz umrandet, dabei Flossen an Schultern, Händen, Rücken, und bei Heroen wie Ulrich von Rudenz und Tell sehr gern auch auf Höhe der primären Geschlechtsorgane.« (Nachtkritik, 23.06.2023)

»Zusammengehalten wird der optische Wasserkessel Buntes insbesondere durch die gelungene Musik (Leitung und Komposition: Falk Effenberger). […] Mit ausdrucksstarken Gesangsnummern kann das Ensemble nicht nur in diesem offenen Ambiente überzeugen, sondern auch der gedrechselten Sprache Schillers eine besondere Frische verleihen. Und die Tanzeinlagen (Choreografie: Rouven Pabst) sorgen für zusätzliche Dynamik.« (Rhein-Neckar-Zeitung, 24.06.2023)

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