Krieg ist kein Spiel für Frauen

Eine Versammlung mit Kriegszeugnissen von Frauen und Texten von Lidiia Golovanova | Mit dem Mannheimer Stadtensemble in der Regie von Natascha Borenko

Dauer 1 Std 30 Min
Der Mensch gewinnt im Spiel Erfahrungen. Diese haben, so die Theorie, die Macht individuelle Eigenschaften und Verhaltensweisen einer Person zu formen. Das Spiel birgt also ein großes Potential in sich: Es erschafft nicht nur ein Abziehbild unserer Welt, sondern beinhaltet die Möglichkeit zur Erprobung einer friedlichen Zukunft. Auch der Krieg spiegelt sich im Spiel wieder, zum Beispiel als Männerdomäne in den Spielen von Jungen: Sie schießen mit Stöcken, kämpfen mit Schwertern und Wasserpistolen. In Ego Shootern und strategische Computerspiele werden Kriege simuliert. Doch wo sind eigentlich die Frauen in diesen Spielen und welche Rollen übernehmen sie in realen Kriegen? Um Antworten auf diese Fragen zu finden, begab sich die Theatermacherin Natasha Borenko in Mannheim auf die Suche nach Geschichten von Frauen, die Krieg erleben mussten, aus Krisengebieten geflüchtet sind und tagtäglich mit den Folgen kämpfen. In den Proben teilten die Frauen unterschiedlicher Generationen ihre Kriegserlebnisse miteinander. In einer Art Forschungslabor erprobten sie Regeln alter Kinderspiele, veränderten diese und erfanden sie schließlich neu. Sie erforschten, wie sich die Veränderung der Spielregeln auf die Realität auswirkt. Entstanden ist ein Theaterabend, der durch die Erkundung von Geschichten und durch das Verändern von Spielen eine neue Welt schafft.
Hinweis:
Diese Inszenierung gibt die Kriegserfahrungen von Menschen wieder. Sie erzählt von militärischen Einsätzen, von Fluchterfahrungen und Migration. Enthalten sind sprachliche Erzählungen von körperlicher und sexualisierter Gewalt sowie von Kindesmissbrauch.

Bei Fragen wenden Sie sich an: beata-anna.schmutz@mannheim.de

Trailer

Pressestimmen
Natasha Borenko, seit 2019 in Berlin lebende Regisseurin aus Sibirien, Psychologin und Spezialistin für Dokumentartheater hat ein Anliegen: Sie möchte Frauen den Raum geben, über ihre Kriegs- und Fluchterfahrungen in der Öffentlichkeit zu sprechen, ihre Gefühle und Erfahrungen mit dem Publikum zu teilen. […] Was macht Krieg speziell mit den Frauen? Schon im Spiel verhalten sie sich anders als Männer. Erschreckend jedoch, wie einfachste Kinderspiele in Wort und Ziel dem Krieg ähneln! So erweist sich die dramaturgische Idee, Spiel und Kriegserzählung strukturell zu verknüpfen, als bestürzend sinnfällig. […] Lebendig, authentisch und natürlich schildern die in Alter, Herkunft und Sprache unterschiedlichen Kriegs-Zeuginnen ihre Eindrücke. (Mannheimer Morgen, 11.03.2024)

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