Kill Baby
von Ivana Sokola
Drei Frauen in einem Hochhaus: Großmutter, Mutter und Tochter. Das Hochhaus zwischen heimeliger Zärtlichkeit und brutalistischer Kälte. Tochter Kitti, 17 Jahre alt, ist schwanger. Der Vater ihres Kindes lebt mit seinem Vater und Großvater ein paar Stockwerke darüber. Sollte sie das Kind bekommen, auch ohne ihn? Für Großmutter Sugar und Mutter Viki ist das die drängende Frage, die beiden sind Kittis Welt, halten und verstehen sie – denken sie. Denn Kitti empfindet ihre Nähe auch als erdrückend und ihre Streitereien als ermüdend. Will sie das Kind überhaupt? Wie kann sie sich entscheiden? Die Autorin Ivana Sokola untersucht das dichte Gewebe zwischen drei Generationen, die Verbindungen dreier Frauen und ihre Spuren innerhalb der Familie. Dabei schreibt sie in einer drastischen und poetischen Sprache und macht die drohende Möglichkeit des Sprungs vom Hochhaus zur Dramaturgie ihres Stücks. Gibt es einen anderen Ausweg für Kitti?
Gewinnerstück des 26. »Kleist-Förderpreis für junge Dramatiker*innen und Dramatiker« 2021
Gewinnerstück des 26. »Kleist-Förderpreis für junge Dramatiker*innen und Dramatiker« 2021
Besetzung
Mit
RegieSapir Heller
Bühne & KostümeUrsula Gaisböck
LichtBjörn Klaassen
MusikAlbertine Sarges
DramaturgieLena Wontorra
Pressestimmen
»Heftig gefeierte, quicklebendige Inszenierung von Sapir Heller mit dem glänzend disponierten Schauspielerinnen-Trio Vassilissa Reznikoff, Maria Munkert und Ragna Pitoll […]« (Rhein-Neckar-Zeitung, 21.09.2021)
»Ivana Sokolas Sprache sei so poetisch wie schonungslos, befand die Jury des Kleist-Förderpreises, und genau diese Mischung aus träumerischer Weltsicht und nüchterner Einschätzung der Realität verkörpert Vassilissa Reznikoff geradezu ideal, als sei ihr die Rolle der siebzehnjährigen Kitti, die mit Mutter und Großmutter in einer Hochhaussiedlung lebt, auf den Leib geschrieben worden.« (Rhein-Neckar-Zeitung, 21.09.2021)
»Idylle und Wutanfall, Galgenhumor und Verzweiflung – in diesem poetisch getönten Melodram der Aussichts- und Ausweglosigkeit sind das keine wirklichen Gegensätze. Und selbst ein bis in die Fingerspitzen der Akteurinnen elegant-ironisierter, sentimentaler Udo Jürgens-Song, der von „Liebe ohne Leiden“ schwärmt, hat in dieser knallhart-schnoddrigen Traumwelt aus Plastik Platz.« (Deutschlandfunk Kultur, 19.09.2021)
»Dass in der 90 Minuten dauernden Aufführung die Spannung nie nachlässt, ist auch dem hinreißenden Zusammenspiel von Maria Munkert als Mutter und Ragna Pitoll als Großmutter zu verdanken […] Ein Höhepunkt des Abends ist die grandiose Show, die sie mit dem Udo-Jürgens-Song „Liebe ohne Leiden“ abziehen.« (Rhein-Neckar-Zeitung, 21.09.2021)
»Ivana Sokola […] lässt in einer poetischen Sprache in drei Frauenseelen blicken, streift Kindheiten, deutet berufliche Enttäuschungen an, zeigt boshaften Sarkasmus als letzten Rettungsanker.« (Die Rheinpfalz, 20.09.2021)
»Die drei [Schauspielerinnen] machen das mit viel Spielfreude und, wo die Sache sentimental werden könnte, auch mit Humor.« (Die Rheinpfalz, 20.09.2021)
»Es wird zart mit Händen geflattert, getrippelt, kuschelig Torte gegessen und schön gesungen. Albertine Sarges hat hierzu passend einen weichflorigen, gleichwohl instrumentalen wie vokalen 70er Jahre Klangteppich gewoben […].« (Mannheimer Morgen, 20.09.2021)
»Bühnenbildnerin Ursula Gaisböck hat aus der Hochhauswohnung eine tropfende Höhle gemacht, eine mit rissigen rotverschmierten Planen ausgekleidete Notunterkunft, vielleicht auch Metapher für einen geschundenen weiblichen Körper. Die Inszenierung von Sapir Heller versucht auch sonst, jeden Anflug von Naturalismus zu verbannen, belässt es bei einem poetischen Ton und einer radikalen Frauenperspektive.« (Die Rheinpfalz, 20.09.2021)
»Das Hochhaus, in dem die Männer stumm sind, kann sprechen. Elke Twiesselmanns große Sprechkunst gebiert aus einem lichtumflorten Lautsprecher wohlig Heimatliches aus dem sozialen Wohnungsbau, wo ein zwischen defektem Fahrstuhl und Müllschlucker gerauntes „15 Uhr 34 am Glascontainer“ noch eine echte Verheißung von Glück ist.« (Mannheimer Morgen, 20.09.2021)
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