Fanny und Ludwig
Musiksalon // Klassik: Das Ostara-Quartett spielt Hensel und Beethoven
Sie trug ihrem Vater zu ihrem 13. Geburtstag alle 24 Präludien und Fugen Bachs auswendig vor und erhielt ihren Kompositionsunterricht bei Goethes Freund Zelter. Und doch erlaubten ihr die Konventionen der Zeit nur private Konzerte im freilich großbürgerlichen Rahmen: Fanny Hensel (1805 – 1847), geborene Mendelssohn, die ältere Schwester des berühmten Felix. Ihre Kompositionen führte sie in ihrem eigenen Salon bei den sogenannten »Sonntagsmusiken« auf, Beethoven war neben ihrem Bruder der Fixstern in den von ihr verantworteten Programmen. Grund genug für das Ostara-Quartett, Fanny Hensels einziges, romantisches Streichquartett Es-Dur zu konfrontieren mit dem Quartett c-Moll Op. 18 Nr. 4 des Wiener Vorbilds aus dem Jahr 1799. »Ich habe nachgedacht«, schreibt sie an ihren Bruder, »wie ich eigentlich gar nicht exzentrische oder hypersentimentale Person zu der weichlichen Schreibart komme? Ich glaube, es kommt daher, dass wir grade in Beethovens letzter Zeit jung waren, und dessen Art und Weise sehr in uns aufgenommen haben.«
Mit: Ostara-Quartett: Denis Posin (1. Violine), Barbara Reetz (2. Violine), Clémence Apffel-Gomez (Viola), Christine Wittmann (Violoncello)
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