Ein paar Leute suchen das Glück und lachen sich tot

Bühnenfassung nach dem Roman von Sibylle Berg

Dauer 1 h 30 Min, keine Pause
Sprache In deutscher Sprache
Beneidenswert ist, wer einen erfüllenden Job hat, eine Beziehung führt, Wohlstand anhäuft, einen schönen Körper hat ... Den Figuren in Sibylle Bergs Roman fehlt all das leider. Sie sind müde vom Leben, genervt von der Ehe und vom Chef sowieso. Also nehmen sie alle auf die ein oder andere Weise Reißaus, kehren dem Alltag den Rücken und beginnen eine verzweifelte Suche: nach der großen (neuen) Liebe, nach Begehren und Freiheit. Nach dem, was nach Glück riecht, während das eigene Leben erdrückt wird von der Langeweile und dem eigenen Selbstmitleid.

»Ein paar Leute suchen das Glück und lachen sich tot« war Sibylle Bergs erster Roman. Er erschien 1997 im Reclam Verlag Leipzig, nachdem erst 50 andere Verlage abgesagt hatten, und wurde ein großer Erfolg. Sibylle Berg ist heute eine der einflussreichsten deutschsprachigen Autor*innen. Sie schreibt Theaterstücke, Romane und Reportagen, hat eine eigene Kolumne auf Spiegel Online und erstellte 2018 mit anderen Autorinnen einen Kanon weiblicher Literatur. Auch vierundzwanzig Jahre nach der Erstveröffentlichung trifft ihre präzise Beobachtung des selbstgemachten Leidens an einer privilegierten Welt. Regisseur Lukas Leon Krüger stellt in seiner Bühnenfassung vier Figuren des Romans in den Vordergrund – Nora, Vera, Helge und Tom treffen schicksalhaft aufeinander, um wieder glücklich zu sein ... und zu sterben?
Der Inhalt in einfachen Worten
Ein paar Leute suchen das Glück und lachen sich tot
Nora ist siebzehn und hat keine Lust mehr auf ihren Alltag.

Tom ist Anfang dreißig und hat Sex mit vielen Frauen.

Helge spielt Klavier in einer Bar und trink viel Alkohol.

Vera ist Helges Frau und arbeitet in einem Büro.

Nora, Tom, Helge und Vera sind unglücklich.

Sie sagen: ihr Leben ist langweilig!

Vera lernt Pit kennen.

Vera und Pit reisen zusammen nach Amerika.

Tom kündigt seinen Job und reist nach Spanien.

Nora verlässt ihre Eltern und reist nach Spanien.

Tom und Nora lernen sich in Spanien zufällig kennen.

Tom und Nora verlieben sich ineinander, aber es ist kompliziert.

Helge reist nach Venedig und verliebt sich in einen jungen Mann.

Das Stück stellt Fragen:

Warum können Nora, Tom, Helge und Vera nicht glücklich sein?

Was brauchen wir Menschen, um glücklich zu sein?
Möchten Sie diese Produktion mit einer Schulklasse oder Gruppe besuchen und wünschen sich ein Vermittlungsangebot, dann kontaktieren Sie gerne Ronja Gerlach (E-Mail: ronja.gerlach@mannheim.de / Tel.: 0621 1680 488).

Hinweise:
  • Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass es während der Aufführung zu lautem Musikeinsatz und Bühnenschüssen kommt. Es wird an verschiedenen Stellen geraucht und es kommt zum Einsatz von Stroboskoplicht.
  • Der Originaltext kann in Teilen als zynisch, frauenverachtend und gewaltverherrlichend aufgefasst werden. Außerdem werden explizite Sexszenen, selbstverletzendes Verhalten, Essstörungen, Alkoholismus, Suizid und Bodyshaming beschrieben.

Trailer

Kurzeinführung

Es könnte noch ein schöner Tag werden.

Kurzeinführung

Pressestimmen

»Krüger und seinem Ensemble gelingt das nicht geringe Kunststück, dass man Anteil an den im Roman (trotz aller Satire-Überspitzungen) wenig leidlich gezeichneten Figuren nimmt, dass man ihnen über 90 Minuten gespannt und gerne folgt.« (Mannheimer Morgen, 31.01.2022)

»Helge, Nora, Tom und Vera leiden alle mehr oder weniger unter dem Leben, das sie gerade führen. […] Die vier Figuren stehen dann auch im Fokus der Bühnenfassung, die Lukas Leon Krüger für sein Mannheimer Regiedebüt erstellt und im Studio des Nationaltheaters nun auch höchst erfolgversprechend zur Premiere gebracht hat.« (Rhein-Neckar-Zeitung, 02.02.2022)

»Sarah Zastrau verleiht ihrer Vera, die aus einem tristen Büroleben ausbüxt, eine wunderbar aufgekratzte Grundempörung […]. Helge, der todessehnsüchtige Barpianist, […] wird von Rocco Brück mit einer flatterhaften Anlage zum Träumen beseelt […]. Nora ist gerade 17 geworden, ist 1,75 groß und 40 Kilo schwer, wie sie durchaus jovial erzählt. Von Camille Dombrowsky wird sie feinnervig gespielt, als würde sie keinen Zugang zu anderen, einfach nicht den richtigen Takt finden, um durch die Drehtür zu gelangen, hinter der das Leben stattfindet. Tom ist beruflich offenbar erfolgreich, aber wirft seinen Job hin und trampt in die Schweiz, wobei er „auf ein Gefühl wartet“: Robin Krakowski zeichnet ihn plastisch als angeödet-impulsiven Charakter, der mit seiner Reise auch zwischenmenschliches Neuland betritt.« (Mannheimer Morgen, 31.01.2022)

»Erfreulich neben der Regie auch die einfühlsame Rollengestaltung durch das gut aufeinander abgestimmte vierköpfige Ensemble. Rocco Louis Brück spielt feinnervig den Barpianisten Helge […]. Robin Krakowskis viriler Tom hat sein ödes Dasein als gut situierter beruflicher Aufsteiger samt Sex mit Frauen, die man sich am Morgen danach wieder abduscht, gründlich satt. […] Tom verliebt sich in das unwiderstehlich schutzbedürftig anmutende Geschöpf [Nora], das Camille Dombrowsky anrührend kindlich verkörpert. […] Nur Sarah Zastraus resoluter Vera ist das Überleben ihrer Suche nach dem glücksbringenden Traummann vergönnt.« (Rhein-Neckar-Zeitung, 02.02.2022)

»Die Versuchung, aus der ätzenden Satire über den vergeblichen Aufbruch in ein neues Leben, dem – bis ins grausigste Detail beschrieben – der tödliche Absturz folgt, eine schrille trashige Revue zu machen, liegt sehr nah. Ganz anders Krügers eher auf glaubwürdige Charakterisierung zielende kammerspielartige Inszenierung, die den Figuren nichts von ihrer Komik nimmt, ihnen aber auch einen Rest an Würde belässt.« (Rhein-Neckar-Zeitung, 02.02.2022)

»Immer wieder lässt Krüger zwei, drei oder alle vier zu einem Chor zusammenfinden, der das Geschehen weiter berichtet und eine Art Gegenstimme zu den Ego- Monologen der Einzelnen darstellt. Das schafft neue Perspektiven […].« (Die Rheinpfalz, 31.01.2022)

»Die Bühnenbildnerin Nora Müller hat für diesen Menschenversuch in Lebensgestaltung eine lange Theke gebaut, eine Bar, an der die Besucher in einer Reihe auf hohen Hockern sitzen und die sich wunderbar umherschieben und umbauen lässt.« (Die Rheinpfalz, 31.01.2022)

»Die innere Anspannung zwischen hedonistischer Aufbruchswut und lähmender Leere kulminiert in einer genüsslich-bizarren Disco-Szene (für uns der stärkste Moment des Abends!), in der die Vier Zombie-haft tanzen – eine Club-Nacht der lebenden Toten.« (Mannheimer Morgen, 31.01.2022)

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