Das Haymatministerium
Drei Jahre nach Hanau: Weiter Erinnern, Aufarbeiten, Verändern
Am 19. Februar 2023 jährt sich der rassistische und antiziganistische Anschlag von Hanau, bei dem Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov aus rechtsextremistischen Motiven ermordet wurden, zum dritten Mal. Doch auch nach drei Jahren sind zentrale Fragen des Tathergangs ungelöst und die Forderung der Angehörigen nach lückenloser Aufklärung unbeantwortet. Sie selbst kämpfen nach wie vor für die Anerkennung ihrer Erfahrungen. Was ist der Stand der Aufarbeitung und welche Form der Erinnerung brauchen wir jetzt?
Darüber sprechen wir mit Said Etris Hashemi, Überlebender des Anschlags und Bruder des ermordeten Said Nesar Hashemi sowie mit der Architektin und Wissenschaftlerin Dimitra Andritsou von der Investigativagentur Forensic Architecture/Forensis, welche die Tatnacht rekonstruiert hat.
Forensic Architecture setzt Methoden der Raum- und Architekturanalyse ein, um Behördenversagen, Menschenrechtsverletzungen und staatliche Gewalt aufzudecken. Die Agentur arbeitet ausschließlich für zivile Opfer und Bürger*inneninitiativen, NGOs und unabhängige Vereine, juristische Foren, Menschenrechtsgruppen, Aktivist*innen, investigative Reporter*innen und Medien, sowie Kunst- und Kultureinrichtungen. Die Ergebnisse ihrer Recherchen zu Hanau präsentierten Forensic Architecture u.a. im Untersuchungsausschuss des hessischen Landtags sowie in der Ausstellung »Three Doors«, die in Zusammenarbeit mit der Initiative 19. Februar Hanau entstand und ab dem 01.02.2023 im Hanauer Rathaus gezeigt wird.
Der Abend wird von der Mannheimer Medienwissenschaftlerin Dr. Sevda Can Arslan moderiert. Poetry-Künstlerin Tanasgol Sabbagh wird den Abend durch eine Spoken-Word-Performance begleiten.
Mit:
Said Etris Hashemi studiert Wirtschaftsinformatik. An dem Abend des rassistischen und antiziganistischen Anschlags von Hanau war er mit seinem jüngeren Bruder Nesar in der Arena Bar. Etris überlebte den Anschlag schwer verletzt, sein Bruder Nesar ist eines der Mordopfer vom 19. Februar 2020. Er setzt sich seitdem für die Forderungen nach Aufklärung und politischen Konsequenzen ein.
Dimitra Andritsou ist Architektin und Forscherin. Sie arbeitet seit 2019 mit Forensic Architecture zusammen und ist derzeit Wissenschaftskoordinatorin der Berliner Schwesteragentur Forensis, wo sie fortgeschrittene räumliche und mediale Untersuchungen betreut. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Bob Trafford leitete sie die »Gegenforensik« zu Hanau. Dimitra absolvierte die School of Architecture der Aristoteles-Universität Thessaloniki und schloss 2019 mit Auszeichnung den MA in Research Architecture an der Goldsmiths, University of London ab.
Künstlerischer Beitrag:
Tanasgol Sabbagh wurde in Amol (Iran) geboren und ist in Hessen aufgewachsen. Sie ist Künstlerin und Dichterin, ihre Arbeit bewegt sich zwischen Stage Poetry und Page Poetry, in Form von Performances, Audiostücken, Videoinstallationen und musikalischen Kollaborationen. Sie ist Mitbegründerin des Künstler*innenkollektivs parallelgesellschaft und der gleichnamigen Veranstaltungsreihe, die politische Kunst abseits der deutschen Leitkultur präsentiert und verhandelt. Zusammen mit der Lyrikerin Josefine Berkholz ist sie Gründerin und Redakteurin des auditiven Literaturmagazin Stoff aus Luft, das als Podcast erscheint.
Moderation:
Dr. Sevda Can Arslan ist Medien- und Kommunikationswissenschaftlerin, Moderatorin und Kuratorin. Sie arbeitet wissenschaftlich, politisch und künstlerisch u. a. zur Kritik an Medien, Kapitalismus und Rassismus – von einem intersektional informierten Standpunkt aus und mit der Perspektive auf eine nachhaltige Transformation unserer Gesellschaft.
Darüber sprechen wir mit Said Etris Hashemi, Überlebender des Anschlags und Bruder des ermordeten Said Nesar Hashemi sowie mit der Architektin und Wissenschaftlerin Dimitra Andritsou von der Investigativagentur Forensic Architecture/Forensis, welche die Tatnacht rekonstruiert hat.
Forensic Architecture setzt Methoden der Raum- und Architekturanalyse ein, um Behördenversagen, Menschenrechtsverletzungen und staatliche Gewalt aufzudecken. Die Agentur arbeitet ausschließlich für zivile Opfer und Bürger*inneninitiativen, NGOs und unabhängige Vereine, juristische Foren, Menschenrechtsgruppen, Aktivist*innen, investigative Reporter*innen und Medien, sowie Kunst- und Kultureinrichtungen. Die Ergebnisse ihrer Recherchen zu Hanau präsentierten Forensic Architecture u.a. im Untersuchungsausschuss des hessischen Landtags sowie in der Ausstellung »Three Doors«, die in Zusammenarbeit mit der Initiative 19. Februar Hanau entstand und ab dem 01.02.2023 im Hanauer Rathaus gezeigt wird.
Der Abend wird von der Mannheimer Medienwissenschaftlerin Dr. Sevda Can Arslan moderiert. Poetry-Künstlerin Tanasgol Sabbagh wird den Abend durch eine Spoken-Word-Performance begleiten.
Mit:
Said Etris Hashemi studiert Wirtschaftsinformatik. An dem Abend des rassistischen und antiziganistischen Anschlags von Hanau war er mit seinem jüngeren Bruder Nesar in der Arena Bar. Etris überlebte den Anschlag schwer verletzt, sein Bruder Nesar ist eines der Mordopfer vom 19. Februar 2020. Er setzt sich seitdem für die Forderungen nach Aufklärung und politischen Konsequenzen ein.
Dimitra Andritsou ist Architektin und Forscherin. Sie arbeitet seit 2019 mit Forensic Architecture zusammen und ist derzeit Wissenschaftskoordinatorin der Berliner Schwesteragentur Forensis, wo sie fortgeschrittene räumliche und mediale Untersuchungen betreut. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Bob Trafford leitete sie die »Gegenforensik« zu Hanau. Dimitra absolvierte die School of Architecture der Aristoteles-Universität Thessaloniki und schloss 2019 mit Auszeichnung den MA in Research Architecture an der Goldsmiths, University of London ab.
Künstlerischer Beitrag:
Tanasgol Sabbagh wurde in Amol (Iran) geboren und ist in Hessen aufgewachsen. Sie ist Künstlerin und Dichterin, ihre Arbeit bewegt sich zwischen Stage Poetry und Page Poetry, in Form von Performances, Audiostücken, Videoinstallationen und musikalischen Kollaborationen. Sie ist Mitbegründerin des Künstler*innenkollektivs parallelgesellschaft und der gleichnamigen Veranstaltungsreihe, die politische Kunst abseits der deutschen Leitkultur präsentiert und verhandelt. Zusammen mit der Lyrikerin Josefine Berkholz ist sie Gründerin und Redakteurin des auditiven Literaturmagazin Stoff aus Luft, das als Podcast erscheint.
Moderation:
Dr. Sevda Can Arslan ist Medien- und Kommunikationswissenschaftlerin, Moderatorin und Kuratorin. Sie arbeitet wissenschaftlich, politisch und künstlerisch u. a. zur Kritik an Medien, Kapitalismus und Rassismus – von einem intersektional informierten Standpunkt aus und mit der Perspektive auf eine nachhaltige Transformation unserer Gesellschaft.
Gefördert im Programm 360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft der Kulturstiftung des Bundes
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