Das Haymatministerium
»Hab keine Angst, erzähl alles!«: Lesung und Gespräch zum Attentat von Halle
Am 9. Oktober 2019 versuchte ein rechtsextremer Täter in die Synagoge von Halle einzudringen, um die dort zu Jom Kippur versammelten Gläubigen zu ermorden. Nachdem ihm dies misslang, erschoss er stattdessen die Passantin Jana Lange auf offener Straße und Kevin Schwarze, einen Gast des nah gelegenen »Kiez«-Döner-Imbisses. Der spätere Gerichtsprozess erwies sich als bislang einzigartig: Er ließ den Betroffenen und Angehörigen angemessenen Raum und versuchte, das Verfahren möglichst transparent für die Öffentlichkeit zu gestalten. Lyrikerin und Essayistin Esther Dischereit hat in ihrem Buch »Hab keine Angst, erzähl alles! Das Attentat von Halle und die Stimmen der Überlebenden« Dokumente rund um diesen Gerichtsprozess gesammelt: Statements, Interviews, Wortmeldungen, Gutachten. Zusammen mit ihr und Anastassia Pletoukhina, die das Attentat von Halle überlebte, sowie weiteren Beteiligten wollen wir mit einer Lesung und Gespräch unter Moderation von Katja Sigutina an die Ereignisse sowie die Opfer vom 9. Oktober 2019 erinnern.
Mit:
Esther Dischereit, Lyrikerin, Essayistin, Erzählerin sowie Theater- und Hörstückautorin. Mit ihrem Werk gehört sie zu den wichtigsten literarischen Stimmen der jüngeren jüdischen Literatur nach der Shoa in Deutschland. Mit »Blumen für Otello Über die Verbrechen aus Jena« (2014) schuf sie ein literarisches Denkmal für die Opfer des NSU. Sie lehrte als Professorin unter anderem an der Universität für angewandte Kunst in Wien sowie als DAAD-Chair in Contemporary Poetics an der New York University. 2020 erschien ihr Gedichtband »Sometimes a Single Leaf«, in deutscher und engl. Sprache, übers. von Iain Galbraith und »Mama darf ich das Deutschlandlied singen. Politische Texte«.
Anastassia Pletoukhina, in Moskau geboren und in Lübeck aufgewachsen. Jüdische Aktivistin, modern-orthodoxe Feministin, Sozialwissenschaftlerin und Sozialpädagogin. Sie ist Direktorin der Aktivitäten von Jewish Agency for Israel in Berlin. Überlebende des Terroranschlages in Halle am 9.10.2019.
Moderation:
Katja Sigutina, in der Ukraine geboren und Anfang der 1990er Jahre mit ihrer Familie nach Deutschland emigriert. Nach Etappen in der Musik- und Theaterbranche, arbeitet sie seit 2020 für das europäische Programm Dialogperspektiven in Berlin. Zuvor studierte sie Kommunikations-, Medien- und Kulturwissenschaften in Köln, Alicante und Düsseldorf. In ihrer Studienzeit engagierte sie sich ehrenamtlich im Verein »TaMaR Germany e.V.«, dessen Vorsitzende sie von 2018 bis 2021 war. Als freie Kulturschaffende beschäftigt sich Katja Sigutina vornehmlich mit den Themen postnationalsozialistische Gesellschaft, gegenwärtige jüdische Lebensrealitäten in Deutschland und plurale Gesellschaft.
Mitgelesen von:
Dr. Esther Graf, promovierte Judaistin und Kunsthistorikerin. Seit mehr als 20 Jahren ist sie Mitglied der Jüdischen Gemeinde Mannheim, wo sie 2019-2022 im Verwaltungsausschuss des Vorstandes war, zuständig für den Bereich Kultur. Jom Kippur 2019 verbrachte sie in der Jüdischen Gemeinde Mannheim, als der Anschlag in Halle verübt wurde.
Gefördert im Programm 360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft der Kulturstiftung des Bundes
Mit:
Esther Dischereit, Lyrikerin, Essayistin, Erzählerin sowie Theater- und Hörstückautorin. Mit ihrem Werk gehört sie zu den wichtigsten literarischen Stimmen der jüngeren jüdischen Literatur nach der Shoa in Deutschland. Mit »Blumen für Otello Über die Verbrechen aus Jena« (2014) schuf sie ein literarisches Denkmal für die Opfer des NSU. Sie lehrte als Professorin unter anderem an der Universität für angewandte Kunst in Wien sowie als DAAD-Chair in Contemporary Poetics an der New York University. 2020 erschien ihr Gedichtband »Sometimes a Single Leaf«, in deutscher und engl. Sprache, übers. von Iain Galbraith und »Mama darf ich das Deutschlandlied singen. Politische Texte«.
Anastassia Pletoukhina, in Moskau geboren und in Lübeck aufgewachsen. Jüdische Aktivistin, modern-orthodoxe Feministin, Sozialwissenschaftlerin und Sozialpädagogin. Sie ist Direktorin der Aktivitäten von Jewish Agency for Israel in Berlin. Überlebende des Terroranschlages in Halle am 9.10.2019.
Moderation:
Katja Sigutina, in der Ukraine geboren und Anfang der 1990er Jahre mit ihrer Familie nach Deutschland emigriert. Nach Etappen in der Musik- und Theaterbranche, arbeitet sie seit 2020 für das europäische Programm Dialogperspektiven in Berlin. Zuvor studierte sie Kommunikations-, Medien- und Kulturwissenschaften in Köln, Alicante und Düsseldorf. In ihrer Studienzeit engagierte sie sich ehrenamtlich im Verein »TaMaR Germany e.V.«, dessen Vorsitzende sie von 2018 bis 2021 war. Als freie Kulturschaffende beschäftigt sich Katja Sigutina vornehmlich mit den Themen postnationalsozialistische Gesellschaft, gegenwärtige jüdische Lebensrealitäten in Deutschland und plurale Gesellschaft.
Mitgelesen von:
Dr. Esther Graf, promovierte Judaistin und Kunsthistorikerin. Seit mehr als 20 Jahren ist sie Mitglied der Jüdischen Gemeinde Mannheim, wo sie 2019-2022 im Verwaltungsausschuss des Vorstandes war, zuständig für den Bereich Kultur. Jom Kippur 2019 verbrachte sie in der Jüdischen Gemeinde Mannheim, als der Anschlag in Halle verübt wurde.
Gefördert im Programm 360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft der Kulturstiftung des Bundes
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